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Vergaser am Motorrad: Funktionen, Probleme und Symptome

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Vergaser am Motorrad?
  2. Die Unterschiede zwischen Vergaser und Einspritzanlage
  3. Vergaser: Häufige Probleme und Symptome
  4. Wartung, Reinigung und Einstellung

Wenn man ein begeisterter Motorradfahrer bzw. eine begeisterte Motorradfahrerin ist, dann weiß man, dass es heutzutage nur noch wenig neue Modelle gibt, die mit einem Vergaser ausgestattet ausgeliefert werden. Die meisten neueren Maschinen besitzen nämlich schon seit geraumer Zeit ein Einspritzsystem – das soll aber nicht heißen, dass man Krafträdern mit Vergasern heutzutage überhaupt nicht mehr begegnet, denn es gibt noch einige wenige Hersteller, die hartnäckig auf Tradition pochen. Außerdem ist es speziell im Motorrad-Bereich mehr als denkbar, dass man sich eine gebrauchte Maschine zulegt, die noch nicht mit zeitgemäßer Einspritztechnik ausgestattet wurde.

Für alle, die noch nicht so tief in der Materie stecken, und sich fragen könnten: „Was ist ein Vergaser am Motorrad?“, wollen wir in diesem Beitrag einen Blick auf dieses Bauteil werfen, uns seine Funktionen näher zu beleuchten sowie mögliche Mängel und Fehlerquellen herausstellen und uns auch die Anzeichen, die auf einen Defekt am Vergaser des Motorrades hindeuten könnten, anschauen.

Was ist ein Vergaser am Motorrad?

Der Vergaser ist eine Komponente des Verbrennungsmotors. Er ist ein komplexes Bauteil, das sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzt. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Kraftstoff und Luft zu einem entzündbaren Gemisch zu vermischen mit dem der Motor des Kraftrads versorgt wird. Auch wenn die Bezeichnung „Vergaser“ suggeriert, dass er den Aggregatzustand des Kraftstoffs von flüssig zu gasförmig ändert, ist dem nicht so. Vielmehr wird der Treibstoff vom Vergaser so fein wie möglich zerstäubt und in diesem Zustand der Luft untergemischt. Außerdem kontrolliert und steuert der Vergaser die Menge des Gemischs, das dem Zylinder zugeführt wird. Eine optimale Einstellung und Abstimmung dieses Bauteils sind von elementarer Wichtigkeit, denn so wird nicht nur Verschleiß reduziert, sondern auch die Lebensdauer des Motors erhöht.

Die Unterschiede zwischen Vergaser und Einspritzanlage

Auch wenn unter Profis oft gemunkelt wird, dass Krafträder mit einer Einspritzanlage eine höhere Leistung bieten als Modelle, die mit einem Vergaser ausgestattet sind, kann man eine solche Aussage nur bedingt unterstreichen. Die wahren Vorteile am moderneren Einspritzsysteme für Motorräder liegen in einem geringeren Verbrauch von Kraftstoff, denn sie können agiler auf Drehzahl- und Lastwechsel reagieren und bieten dadurch eine effizientere Performance. Abgaswerte können zudem besser eingehalten werden und Reinigungs- und Wartungsmaßnahmen sind weniger häufig nötig.

Vergaser am Motorrad

Das Märchen vom Vergaser, der den Kraftstoff frisst, kann man aber getrost als solches betrachten. In diversen Tests wurde sogar demonstriert, dass der Spritkonsum bei Vergaser und Einspritzanlage vergleichbar war, manchen Berichten zufolge hatte der Vergaser sogar mit einem geringeren Verbrauch die Nase vorn. Wer also Klassiker liebt und das moderne Feeling, das mit einer Einspritzanlage einhergeht, nicht in Einklang mit einer klassischen Maschine bringen kann, darf entwarnt sein.

Vergaser: Häufige Probleme und Symptome

Nachdem wir nun wissen, welche wichtige Aufgabe diesem Bauteil zuteil kommt, sollte klar sein, dass ein Defekt nicht zu lange unbeachtet bleiben darf, denn Probleme in der Aufbereitung des Kraftstoffgemischs führen über kurz oder lang zu einem Totalausfall der Maschine. Folgende Anzeichen können auf eine Fehlfunktion oder einen Defekt des Vergasers hinweisen:

  • Unruhiger Motorlauf
  • Häufige Fehlzündungen
  • Motorrad stirbt im Standgas ab
  • Leistungsverlust
  • Austreten von schwarzem Rauch aus dem Auspuffrohr des Motorrads
  • Motorrad springt nicht an

Werfen wir einen Blick auf die Ursachen der aufgelisteten Probleme. Ist der Vergaser des Motorrads verstopft, führt dies oft dazu, dass das Motorrad schlecht (oder gar nicht) anspringt. Auch wenn das Motorrad „patscht“, d. h. wenn Fehlzündungen stattfinden, kann das am Vergaser liegen. Fehlzündungen werden durch Treibstoff, der nicht vollständig verbrannt ist und im Krümmer landet, verursacht. Wenn Kraftstoff mit den hohen Temperaturen im Krümmer in Kontakt kommt, dann explodiert er und erzeugt ein lautes Knallen.

Ein weiterer potentieller Defekt kann durch ein Kleinteil in der Vergaseranlage hervorgerufen werden. Wenn sich der Kraftstoffschwimmer im Vergaser verklemmt, dann kann dies dazu führen, dass sich das Motoröl des Motorrads mit dem Kraftstoff vermischt. In einem solchen Fall wird eine Gesamtreinigung des Vergasers empfohlen, um Kraftstofflecks zu verhindern.

Wartung, Reinigung und Einstellung

Die beste Prophylaxe, um Defekten am Vergaser vorzubeugen ist die regelmäßige Wartung und Reinigung. Mit einer Sichtprüfung ist schnell festgestellt, ob der Vergaser des Motorrads undicht ist und ob Verschleiß- und Rostspuren sichtbar sind. Auch ist es empfehlenswert, den Vergaser des Motorrads regelmäßig zu reinigen. Denn nur so kann man gewährleisten, dass Verschmutzungen und Rückstände entfernt werden, die eine einwandfreie Funktion gefährden könnten.

Zuletzt ist es noch wichtig, das Bauteil korrekt einzustellen, was von Profis auch „synchronisieren“ genannt wird. Eine ordnungsgemäße Einstellung der Vergaseranlage stellt sicher, dass das Kraftstoff-Luftgemisch in korrekter Bemessung sowohl bei Voll- und Halbgasbetrieb als auch im Leerlauf zur Verfügung gestellt wird.

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