Was ist ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG): Funktion, Vorteile, Nachteile und Probleme
Das Doppelkupplungsgetriebe, oft einfach als DSG oder DSG-Getriebe bezeichnet, vereint die Merkmale der manuellen Schaltung mit denen der Riemenautomatik zu einer innovativen Technologie. Was die Vorteile der DSG-Automatik konkret sind und welche Nachteile ein solches Getriebe mit Doppelkupplung mit sich bringt, besprechen wir in diesem Artikel.
Seit der Markteinführung des DSG-Getriebes im Jahr 2003 hat der Volkswagen-Konzern verschiedene Ausführungen dieses Getriebetyps vorgestellt. Der deutsche Automobilhersteller entwickelte zwei Hauptvarianten: das 6-Gang-DSG (DSG 6) und das 7-Gang-DSG (DSG 7). Auch auf diese soll im Folgenden eingegangen werden.
Was ist ein Doppelkupplungsgetriebe?
Was ist ein DSG-Getriebe? Ein Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht den automatischen Gangwechsel, ohne dass eine Unterbrechung der Zugkraft auftritt. Es setzt sich aus zwei Teilgetrieben und zwei Kupplungen zusammen, was auch die Herkunft seines Namens erklärt. Technisch gesehen handelt es sich bei diesem Getriebe nicht um ein Automatikgetriebe, sondern um ein automatisiertes Schaltgetriebe. Die Bedeutung des DSG-Getriebes liegt in seiner Fähigkeit, die Vorteile von manueller und automatischer Schaltung zu kombinieren.
Was ist ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Ein Doppelkupplungsgetriebe ist ein vollautomatisches 6-Gang-Getriebe, das durch seine nahtlosen Schaltvorgänge ohne Unterbrechung der Zugkraft besticht. Diese fortschrittliche Technik im Getriebebau sorgt für besonders sanftes Schalten, das von den Mitfahrenden kaum wahrgenommen wird.
Das DSG6-Getriebe lässt sich mechanisch als manuelles Getriebe beschreiben, das über zwei nasse Lamellenkupplungen sowie je zwei Primär- und Sekundärachsen verfügt. Eine von Elektronik gesteuerte Hydrauliksteuerung ermöglicht es dem Getriebe, vollautomatisch zu funktionieren.

Was ist ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Die Hauptmerkmale des 7 DCT 300 beispielsweise umfassen sieben Vorwärtsgänge, eine maximale Drehzahl von 7000 U/min und am Antrieb ein maximales Motordrehmoment von 320 Nm, das am Abtrieb auf 4500 Nm steigt. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG ermöglicht besonders dynamische Fahrleistungen durch direkten Vortrieb und extrem schnelle Gangwechsel, ohne dass die Schubkraft unterbrochen wird. Im Vergleich zum 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe verfügen die 7-Gang-Modelle über eine neue Doppelkupplung, die trocken läuft und nicht im Ölbad, da die Trockenkupplung sich durch einen verbesserten Wirkungsgrad auszeichnet.
Wie funktioniert ein Doppelkupplungsgetriebe?
Die Funktion des Doppelkupplungsgetriebes basiert auf einem automatisierten Schaltgetriebe, das mit zwei Teilgetrieben arbeitet, um einen vollautomatischen Gangwechsel ohne Unterbrechung der Zugkraft zu ermöglichen. Dies erlaubt auch beim Anfahren mit Doppelkupplungsgetriebe eine reibungslose Beschleunigung. Die Getriebesteuerung kann entweder automatisch oder nach Fahrerwunsch innerhalb der erlaubten Drehzahlbereiche die Gänge wechseln. Das schnelle Wechseln der Gänge wird dadurch ermöglicht, dass stets zwei Gänge eingelegt sind: Einer ist in Betrieb, während der andere sich quasi in Wartestellung befindet.
DSG Getriebe aufbau
Das Doppelkupplungsgetriebe setzt sich grundsätzlich aus zwei unabhängigen Getrieben zusammen, die durch ein Paar Kupplungen verbunden sind. Jedes Teilgetriebe ist mittels einer eigenen Kupplung mit dem Auto-Schwungrad und dadurch mit der Kurbelwelle des Motors verbunden.
Dabei kommt entweder eine Trockenkupplung bei kleineren Motoren zum Einsatz oder eine Mehrscheiben-Lamellenkupplung, die im Ölbad läuft.
Das DSG-Getriebe ist so konzipiert, dass es die typische Verzögerung, die bei herkömmlichen Schaltgetrieben auftritt, eliminiert. Dabei steuert je ein Getriebe alle ungeraden und alle geraden Gänge.
Doppelkupplungsgetriebe und Automatik: Unterschied
Wandlerautomatik vs. DSG: Wo liegt der Unterschied? DSG-Getriebe setzen auf zwei Kupplungen – im Unterschied zu herkömmlichen Automatikgetrieben, die mit einem Drehmomentwandler und einem einzelnen Schaltgetriebe arbeiten. Ein Wandlerautomatikgetriebe nutzt einen Drehmomentwandler zur Kraftübertragung vom Motor auf das Getriebe, wodurch ein sanfter Gangwechsel ermöglicht wird.
Ein Nachteil im Vergleich zum Wandlergetriebe ist der reduzierte Komfort beim Anfahren sowie eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen. Dies trifft besonders auf Getriebe mit trockenlaufenden Kupplungen zu. Nichtsdestotrotz stellt das Doppelkupplungsgetriebe eine geeignete und weniger kostspielige Alternative zur Wandlerautomatik dar.
Doppelkupplung: Vorteile und Nachteile
Das DSG-Getriebe zeichnet sich durch einen einzigartigen Aufbau aus, der ein Schalten ohne Unterbrechung der Zugkraft ermöglicht. Und: Das Getriebe kann sogar zur Kraftstoffeinsparung beitragen. Obwohl DSG-Getriebe Vorteile wie schnelle Schaltvorgänge bieten, sind sie auch mit potenziellen Problemen verbunden und waren bereits Gegenstand bekannter Rückrufaktionen. Im Folgenden haben wir uns nochmal eingehend mit den Vor- und Nachteilen des Doppelkupplungsgetriebes und fassen die wichtigsten Informationen für Sie zusammen.

DSG-Getriebe: Vorteile
Das DSG-Getriebe weist einige signifikante Vorteile auf, die es vom klassischen Automatikgetriebe abheben:
- Schnelle Gangwechsel: DSG-Getriebe ermöglichen blitzschnelle Schaltvorgänge ohne Zugkraftunterbrechung, was zu einer nahtlosen Beschleunigung führt.
- Geringerer Kraftstoffverbrauch: Durch die effiziente Kraftübertragung und optimierte Schaltzeiten reduzieren
- Doppelkupplungsgetriebe den Kraftstoffverbrauch.
- Komfortables Fahren: Der automatische Schaltvorgang verläuft so sanft, dass er kaum spürbar ist, was den Fahrkomfort erhöht.
- Manuelles Schalten: Trotz der automatischen Funktion bieten viele DSG-Getriebe die Option, manuell zu schalten, was Fahrern bzw. Fahrerinnen mehr Kontrolle verleiht.
DSG-Getriebe: Nachteile
Einige der Nachteile von DSG-Getrieben sind die höheren Anschaffungs- und Wartungskosten im Vergleich zu herkömmlichen manuellen Getrieben. Doppelkupplungsgetriebe sind in der Anschaffung oft teurer und können höhere Wartungskosten nach sich ziehen, was ihre Beliebtheit in bestimmten Märkten und bei bestimmten Verbrauchergruppen einschränkt.
Die technische Komplexität des Getriebes kann außerdem zu einem raueren Anfahrverhalten führen, besonders im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Darüber hinaus können ältere Modelle von bestimmten Herstellern Zuverlässigkeitsprobleme aufweisen und vermehrt von Rückrufaktionen betroffen sein.
DSG-Getriebe: Probleme
Die Doppelkupplung hat ihren Ursprung im Rennsport, wo sie aufgrund der Fähigkeit, schnell die Gänge wechseln zu können sowie der minimalen Unterbrechung der Zugkraft geschätzt wird. Im täglichen Gebrauch stehen jedoch Komfort und Zuverlässigkeit im Vordergrund. In dieser Hinsicht kann das DSG-Getriebe Probleme machen. Häufige Anzeichen eines defekten DSG-Getriebes umfassen:
- ungleichmäßige Gangwechsel und Ruckeln während der Fahrt,
- Schwierigkeiten beim Anfahren und im Leerlauf,
- ungewöhnliche Vibrationen und Geräusche,
- Warnsignale auf dem Armaturenbrett sowie Leistungsabfall.
In den letzten Jahren traten besonders beim VW-DSG Schwierigkeiten auf, insbesondere beim 7-Gang-DSG DQ200 mit Trockenkupplung. Häufig versagte bei diesem Getriebe die sogenannte Mechatronik, aber auch Sensoren und Kupplungen erwiesen sich als störanfällig.
Bei Problemen mit deinem DSG-Getriebe ist es wichtig, unverzüglich eine Werkstatt aufzusuchen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Welche Autos haben ein Doppelkupplungsgetriebe?
Ursprünglich im Golf R32 eingeführt, ist das DSG-Getriebe heute in zahlreichen VW-Modellen wie Passat, Golf und Touran verfügbar. Zudem haben auch Hersteller wie Audi, Seat, BMW, Renault, Škoda, Alfa Romeo, Mitsubishi, Porsche und Ford vergleichbare Technologien in ihren Fahrzeugen implementiert. Doppelkupplungsgetriebe haben sich in den letzten Jahren in bestimmten Fahrzeugsegmenten zunehmend beliebt gemacht, vor allem in sportlichen Fahrzeugen und bei Premium-Marken.
FAQ
Ist ein DSG-Getriebe zu empfehlen?
Ob ein DSG-Getriebe empfehlenswert ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für Fahrer und Fahrerinnen, die schnelle und reibungslose Gangwechsel schätzen und Komfort beim Fahren bevorzugen, kann ein DSG-Getriebe eine gute Wahl sein. In Autos, die sowohl im städtischen Verkehr als auch auf Autobahnen genutzt werden, bietet ein DSG durch die schnellen Schaltvorgänge und den gesteigerten Fahrkomfort entscheidende Vorteile.
Ist DSG besser als Automatik?
DSG-Getriebe sind bekannt für ihre schnellen Gangwechsel, die nahezu ohne spürbare Unterbrechung der Kraftübertragung erfolgen. Das macht sie besonders geeignet für sportliches Fahren. Traditionelle Automatikgetriebe bieten in der Regel aber einen sehr sanften Gangwechsel, was sie besonders komfortabel im Stadtverkehr und bei langsamen Fahrten macht, während DSG-Getriebe beim Anfahren und in niedrigen Gängen manchmal ruckeln können.
Wie lange hält die Kupplung bei einem DSG-Getriebe?
Die Lebensdauer der Kupplung bei einem DSG-Getriebe kann stark variieren und ist abhängig von Faktoren wie Fahrdynamik, Fahrzeugmodell und der Einhaltung der vom Fahrzeughersteller empfohlenen Wartungsintervalle.
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