Getriebeöl fürs Auto: Intervall und Kosten für den Wechsel
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Das Pkw-Getriebe ist für das Umwandeln von Drehmomenten und -zahlen entscheidend. Durch seine Nutzung lässt sich die Leistung des Motors effektiv für die Fortbewegung des Fahrzeugs einsetzen. Die Palette an verbauten Getriebearten ist breit gefächert, verwendet werden u.a. Handschalt-, Automat- oder Doppelkupplungsgetriebe.
Zur Schmierung sind alle Pkw-Getriebe auf ein geeignetes Öl angewiesen. Die Eigenschaften des Öls spielen eine erhebliche Rolle für die Funktion und Langlebigkeit des Getriebes.
Die Ansprüche an den Schmierstoff unterscheiden sich jedoch konstruktionsbedingt je nach Getriebeart. Für jedes Getriebe muss deshalb das passende Öl eingesetzt werden.
Getriebeöl: Funktion und Anforderungen
Das Öl ist eine wesentliche Komponente des Getriebes. Das vorhandene Volumen an Öl kann zwischen 4 und 12 l betragen. Im Getriebe erfüllt es folgende Funktionen:
- Die Reibungs- und Verschleißminderung durch Schmierung, z. B. wenn Zahnräder ineinander greifen.
- Die Ableitung der entstehenden Wärme.
- Den Schutz der Komponenten von Korrosion.
- Die Reinigung von Oberflächen durch Lösung von Partikeln.
- Den Abtransport von Abrieb und Schmutz.
- Die Wasserabscheidung.
Um diese Funktionen langfristig, verlässlich und kostengünstig zu erfüllen, muss Getriebeöl u.a. folgenden Anforderungen genügen:
- Hohe Altersbeständigkeit.
- Geringe Schaumneigung.
- Scherstabilität.
- Neutralität gegenüber allen Werkstoffen mit denen es in Berührung kommt.
- Gute Schmiereigenschaften bei niedrigen und hohen Temperaturen (bei Dauerbetrieb bis zu 90 ℃, bei extremen Anforderungen bis zu über 120 ℃).
Nutzungsdauer des Getriebeöls
Bei modernen Pkws wird seitens der Fahrzeughersteller eine Lebensdauerschmierung von Getrieben angestrebt, also über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs hinweg. Gängig ist dies vor allem bei Handschaltgetrieben. Das geht mit Vorteilen wie einem geringen Getriebeölverbrauch und -kosten sowie niedrigen Wartungskosten einher.
Aufgrund von Feuchtigkeits- und Partikelaufnahme sowie Oxidation und Zersetzung büßt das Öl jedoch im Laufe der Zeit seine Eigenschaften ein. Das führt dazu, dass seine Funktionen nicht mehr ideal ausgeübt werden. Darunter leidet folglich die Lebensdauer von Zahnrädern, Getriebe Lager und Schaltelementen.
Deshalb ist eine fachmännische Überprüfung des Ölzustands ab einer Laufleistungen von 100.000 km bzw. nach sechs bis acht Jahren empfehlenswert. Dadurch lässt sich genau einschätzen, ob ein Ölwechsel erforderlich ist.
Welches Getriebeöl hat mein Auto?
Getriebeschmierstoffe bestehen allgemein aus einem mineralischen oder synthetischen Grundöl und verschiedenen Additiven, die zur Verbesserung der Schmierstoffeigenschaften dienen. Additive dienen u.a. der Minderung des Verschleißes an Kontaktpunkten bei Hochdruck, dem Korrosionsschutz sowie der Verbesserung des Reinigungs-, Schmier- und Fließverhaltens.
Die Anforderungen von Getrieben an das Öl unterscheiden sich, deshalb werden je nach Getriebe spezifische Schmierstoffe vom Hersteller freigegeben. Die Freigabe der Getriebeöl für Pkw orientiert sich typischerweise an Herstellernormen, den SAE-Klassen (Viskosität) oder der API-Spezifikation. Die Freigabe wird vom Fahrzeughersteller erteilt und kann im Fahrzeughandbuch eingesehen werden.
Die Viskosität von Getriebeölen spielt eine wesentlich Rolle für ihre Leistungsfähigkeit. Sie gibt den Wert der inneren Reibung der Flüssigkeit an und kann als Maß für die Eignung des Schmierstoffs herangezogen werden. Eine Einteilung nach SAE-Viskositätsklassen ist deshalb gängig.
Für diese Klassifizierung wird einerseits der Mindestwert der Viskosität bei niedrigen Temperaturen ermittelt, andererseits die Viskosität des Schmierstoffes bei 100 ℃. Anhand dieser Werte wird dann die Klassifikation vorgenommen, ein typisches Mehrbereichsöl ist z. B. das 85W-90. Die Zahl vor dem W beschreibt die Eigenschaften bei niedriger Temperatur, die darauf folgende Zahl gibt die Eigenschaften bei hoher Temperatur an.
Die API-Klassifikation von Getriebeölen richtet sich nach den Mindestanforderungen, die ein Öl unter Belastung in verschiedenen Getrieben erfüllen muss. Praktisch relevant sind heutzutage nur noch die Klassen API GL-4 und API GL-5.
Da die Ansprüche an diese Schmierstoffe sehr hoch sind, machen Hersteller meist zusätzliche Angaben hinsichtlich der erforderlichen Eigenschaften. Herstellerangaben gibt es u.a. für Getriebe von:
- VW
- BMW
- Mercedes
- Volvo
Wie wird der Getriebeölwechsel vorgenommen?
Grundsätzlich wird beim einfachen Wechsel das gebrauchte Öl abgelassen und der Getriebeölfilter gewechselt, anschließend wird neues Öl nachgefüllt. Üblicherweise werden zur gewährleistung der Dichtigkeit auch die Ablass- und Einfüllschrauben ersetzt.
Bei Automatik-Getrieben bleiben während eines einfachen Wechsels jedoch meist ungewollt Öl und Abrieb zurück. Eine Getriebespülung ist bei dieser Bauart meist erforderlich. So wird gewährleistet, dass alle Rückstände entfernt werden.
Für die Spülung wird ein spezielles Reinigungsgerät verwendet. Mit diesem wird das gesamte Getriebe mit Druck gespült, bis das darin verbleibende Restöl und Rückstände entfernt wurden.
Was kostet der Wechsel?
Ein einfacher Wechsel des Getriebeöls für Ihr VW kostet in der Werkstatt etwa zwischen 150 und 200 Euro, Material- und Arbeitskosten mit einbezogen. Eine Spülung geht mit einem höheren Arbeits- und Materialaufwand einher und kann über 500 Euro kosten.
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