Kondenswasser aus der Klimaanlage: Warum tropft es aus dem Auto?
Besonders an sehr heißen Sommertagen möchte sie keiner vermissen: Die Klimaanlage im Auto. Sie entzieht der Luft im Fahrzeug die Wärme, indem das im Kühlsystem zirkulierende Kältemittel im Kompressor des Fahrzeugs der Anlage verdichtet wird, im Kondensator die entstehende Wärme abgibt, sich im Expansionsventil entspannt und im Verdampfer die Luft kühlt. Die kühle Luft erreicht den Innenraum über das Gebläse und das entstandene Kondensat wird über den Ablaufschlauch nach außen geleitet. Wenn man den Wagen nach längeren Fahrten mit eingeschalteter Klimaanlage abstellt, bildet sich häufig eine Pfütze von Wasser unter dem Auto, was absolut normal ist, aber dennoch oft mit dem Auslaufen von anderen Betriebsflüssigkeiten verwechselt werden kann. Kältemittel riechen leicht süßlich und Öl hat seinen ganz eigenen Geruch. Das Kondensat, das nach der Fahrt aus dem Auto tropft ist Wasser, also eine geruchlose Flüssigkeit. In diesem Beitrag wollen wir uns mit dem Kondenswasser beschäftigen und differenzieren, wann ein Austritt normal ist und wann man besser überprüfen sollte, ob nicht eine andere Betriebsflüssigkeit für die Pfütze unter dem Auto verantwortlich ist.
Warum tritt Kondensat aus der Auto-Klimaanlage aus?
In der Regel handelt es sich bei dem Kondensat um ein Nebenprodukt des Kühlvorgangs, das aus dem Auto tropft. Die Arbeit der Klimaanlage ist die Entfeuchtung der warmen Luft. Beim Prozess der Entfeuchtung sammelt sich das entstehende Kondenswasser am Verdampfer und wird von der Klimaanlage über Wasserabläufe aus dem Auto geleitet. Die Ableitung von Kondensat ist notwendig, denn eine Ansammlung von Wasser am Verdampfer wäre ein idealer Nährboden für Bakterien und Schimmel, was nicht nur für einen unangenehmen Geruch sorgt, sondern auch zu gesundheitlichen Risiken führen könnte. Des Weiteren könnte die Flüssigkeit bei frostigen Temperaturen gefrieren und die Funktion der Klimaanlage beeinträchtigen.

Wo tropft Kondenswasser aus dem Auto?
Die üblichste Stelle, aus der das Wasser aus dem Auto tropft, ist die Unterseite des Fahrzeugs meist in der Nähe des Motorraums oder der vorderen Beifahrerseite. Die genaue Stelle für den Austritt des Kondenswassers hängt vom Fahrzeugmodell ab, denn manche Hersteller positionieren den Ablassschlauch des Verdampfers, über den das Wasser abgeleitet wird, an einer anderen Position. Was man beim Feststellen einer Pfütze unter dem Auto in jedem Fall miteinkalkulieren sollte, ist, ob das Fahrzeug auf einer ebenen oder abschüssigen Straße geparkt ist, denn eine Pfütze, die sich hinter dem Fahrzeug erstreckt, kann ebenfalls durch Kondenswasser entstanden sein, wenn man den Wagen bergauf abgestellt hat.
Wie lange tropft Kondenswasser aus dem Auto?
In der Regel tropft das Kondenswasser 30 Minuten bis 1 Stunde nach Abstellen des Autos. Einige Faktoren haben einen Einfluss auf die Dauer des Nachtropfens. Die Luftfeuchtigkeit, die Außentemperatur sowie die Nutzungsdauer der Klimaanlage tragen dazu bei, dass das Kühlwasser unterm Auto kürzer oder länger tropft. Bemerkt man kein Nachtropfen oder tropft Kondensat noch viele Stunden nach dem Parken des Fahrzeugs weiter, dann sollte man überprüfen, ob mit der Klimaanlage alles in Ordnung ist oder ob sich ein Defekt hinter dem exzessiven Abtropfen verbirgt.
Kondensat, das aus einer Autoklimaanlage austritt – ist das gefährlich?
Bei dem Kondensat handelt es sich um normales Kondenswasser, das durch die Kühlung von warmer Luft entsteht. Es ist ungefährlich und unbedenklich. Im Gegenteil, der Austritt von Kondenswasser ist ein Zeichen dafür, dass die Klimaanlage ordnungsgemäß funktioniert. Potentiell gefährlich kann es nur werden, wenn das Wasser nicht abgeführt wird oder sich an anderen Stellen ansammelt, was auf einen verstopften oder defekten Ablassschlauch hindeutet. Anders als beim Austritt von anderen Betriebsflüssigkeiten im Auto kann man in diesem Fall beim Entdecken einer Pfütze also aufatmen.
Auto verliert Wasser im Stand – was ist zu tun?
Klares und geruchloses Wasser, das nach der Fahrt aus dem Auto tropft, ist wie bereits beschrieben unbedenklich und ein technisch gewollter Vorgang, der den Betrieb die Teile der Fahrzeugklimaanlage sicherstellt. Besitzt das Wasser unter dem Auto eine Färbung und einen süßlichen Geruch, dann sollte man schnell handeln, denn dies kann auf den Verlust von Kühlmittel und ein Leck im Kühlsystem hinweisen. Im schlimmsten Fall kann dies zur Überhitzung und Beschädigung des Motors führen. Eine weitere Quelle für einen Wasserverlust unter dem Auto kann das Waschwasser der Scheibenwaschanlage sein. Auch hier sollte man überprüfen, ob sich ein Leck im Behälter des Waschwassers befindet, denn eine verschmutzte Scheibe kann die Fahrsicherheit negativ beeinflussen.
Wie vermeidet man Kondensationsflecken unter dem Auto?
Kondenswasser, das vom Verdampfer aus dem Auto abgeleitet wird, ist in der Regel sauber und sollte keine störenden Flecken hinterlassen. Es kann allerdings sein, dass das Wasser auf seinem Weg aus dem Fahrzeug Schmutz, Straßenstaub oder Ölreste aufnimmt und so beim Abtropfen Flecken hinterlässt. Wenn man sein Auto nach einer langen Fahrt mit laufender Klimaanlage auf dem eigenen Grundstück oder in einer Garage parkt, können so, wenn das Auto vorne links oder vorne rechts tropft, mit der Zeit Kondensationsflecken auf dem Boden entstehen. Besonders in geschlossenen Räumen, wie einer schlecht belüfteten Garage, kann dies unschön und ärgerlich sein. Möchte man einen solchen Fleck, zum Beispiel unterm Auto vorne mittig fest, kann man zum Beispiel eine Gummimatte unter die tropfende Stelle legen und so Verschmutzungen des Bodens vermeiden.
Welche anderen Flüssigkeiten könnten noch austreten?
Anders als das Abtropfen von Kondenswasser weist der Austritt von anderen Flüssigkeiten in der Regel auf ein Leck oder einen Defekt hin, der schnell behoben werden sollte. Aber welche anderen Flüssigkeiten können Neben dem Wasser der Klimaanlage noch Pfützen unter dem Fahrzeug hinterlassen? In diesem Abschnitt wollen wir dieser Frage nachgehen und Hinweise geben, die Ihnen dabei helfen, die entsprechende Flüssigkeit zu identifizieren, um zu wissen, welche Schritte eingeleitet werden sollten.
Die folgenden Flüssigkeiten werden häufig mit austretendem Kondenswasser verwechselt:
Scheibenwischwasser und Bremsflüssigkeit
Der Austritt von Wischwasser wird in den meisten Fällen durch ein Leck im Wischwassersystem des Fahrzeugs verursacht. Die möglichen Schadensquellen, die untersucht werden sollten, sind Undichtigkeiten im Wischwasserbehälter des Fahrzeugs, brüchige oder beschädigte Schläuche, undichte Verbindungen sowie Beschädigungen an der Sprühdüse. Neben der Behebung des Defekts sollte man auch das Scheibenwischwasser von der Straße entfernen, denn es kann Reinigungsmittel und Alkohol enthalten.
Austretende Bremsflüssigkeit weist auf einen Schaden in der Bremsanalage des Autos hin und erfordert schnelles Handeln. Durch den Verlust dieser Flüssigkeit wird die Bremsleistung des Fahrzeugs stark beeinträchtigt, was eine Gefahr für die Personen im Auto oder andere Verkehrsteilnehmende darstellt. Frische Bremsflüssigkeit ist in der Regel klar bis hell gelblich, wogegen ältere Flüssigkeit eine bräunliche bis schwarze Farbe besitzt. Zudem ist sie im Vergleich mit Kondenswasser öliger und leicht klebrig. Entdeckt man einen Fleck unter dem Auto, der durch Bremsflüssigkeit verursacht wurde, darf man mit dem Fahrzeug nicht mehr weiterfahren und sollte es am besten direkt in eine Fachwerkstatt abschleppen lassen, in der sich Fachleute der Sache annehmen und den Schaden beheben können. Zudem muss Bremsflüssigkeit mit einem Ölbindemittel von der Straße entfernt werden, denn es handelt sich hierbei um eine giftige und umweltschädliche Substanz.
Benzin, Diesel und Motoröl
Wenn Kraftstoff aus dem Auto austritt, liegt eine Undichtigkeit oder ein Schaden in der Kraftstoffanlage vor. Verursacht werden kann ein solches Leck von brüchigen oder beschädigten Kraftstoffleitungen, Leckagen im Fahrzeugtank, einem undichten Tankdeckel oder Schäden an Dichtungen und Anschlüssen. Kraftstoffleckagen sind äußerst gefährlich, denn sowohl Diesel als auch Benzin sind hochentzündlich. Entdeckt man eine Kraftstoffpfütze unter dem Auto, darf man nicht mehr weiterfahren und auch den Motor sollte man sofort abstellen bzw. nicht mehr starten. Die klare Anweisung in einem solchen Fall ist das Abschleppen in die nächstgelegene Fachwerkstatt, in der dem Schaden auf die Ursache gegangen werden muss. Benzin und Diesel haben einen markanten Geruch, der sie von Kondenswasser, welches geruchlos ist, unterscheidet. Außerdem hat Benzin eine leicht gelbliche Farbe und Diesel kann gelblich bis bräunlich sein. Die Kraftstoffpfütze muss mit Ölbindemittel entfernt werden und über eine Schadstoffsammelstelle entsorgt werden.

Tropft oder läuft Motoröl aus dem Fahrzeug, dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Undichtigkeit im Ölsystem vor: Leitungen können rissig oder gebrochen sein, es könnte eine Verstopfung oder ein Schaden am Ölfilter des Autos vorliegen oder eine Dichtung kann beschädigt sein. Ein Ölleck hat ernstzunehmende Folgen, denn ein unzureichender Ölstand führt zu Motorschäden. Motoröl ist bernsteinfarben bis dunkelbraun, je nach Alter und hat einen markanten Geruch, der ihn, neben der Farbe, von Kondenswasser unterscheidet. Auch Motoröl muss mit Bindemittel von der Straße aufgenommen und über eine Schadstoffsammelstelle entsorgt werden.
Klimaanlage im Auto tropft – was tun?
Das Abtropfen von Kondenswasser aus dem Auto ist ein normaler Vorgang, der den ordentlichen Betrieb der Klimaanlage signalisiert. Nur wenn es besondere Umstände erfordern, muss man aktiv werden. Zunächst ist es wichtig, die Unterscheidung zwischen Kondenswasser, das vom Verdampfer aus dem Auto geleitet wird von anderen Flüssigkeiten zu unterscheiden. Dann sollte man beobachten, ob das Wasser eine ungewöhnlich lange Zeit nachtropft. Handelt es sich bei der Pfütze unter dem Auto nicht um Kondenswasser oder tropft das Wasser noch stundenlang nach, dann gilt es, schnell zu handeln.
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