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Mindestprofiltiefe von Reifen: Gesetzliche Vorgaben für Allwetter-, Sommer- und Winterreifen
Die Reifen sind die direkte Verbindung zwischen Ihrem Fahrzeug und der Straße. Da sie sicherheitsrelevante Bauteile des Autos sind, ist es von absoluter Wichtigkeit, dass ihre Beschaffenheit und ihre Profiltiefe in einem optimalen Zustand sind. In diesem Beitrag möchten wir einen näheren Blick auf ein wichtiges Kriterium der Bereifung werfen: Die Profiltiefe. Das Profil der Reifen sorgt dafür, dass bei jeder Wetterlage Wasser, Schnee und Matsch unter dem Reifen verdrängt werden kann und somit der Kontakt zur Straße beibehalten wird. Die Grenzwerte, die die Profiltiefe der Reifen nicht unterschreiten darf, sowie die gesetzlichen Vorgaben zu diesem Werten sind die Themen, mit denen wir uns beschäftigen wollen.
Die Mindestprofiltiefe von Reifen
Die Mindestprofiltiefe von Autoreifen liegt bei 1,6 Millimetern. Generell wird allerdings empfohlen, Reifen bereits auszutauschen, wenn die Profiltiefe weniger als 3 Millimeter beträgt. Die Profiltiefe eines neuen Reifens liegt, je nach Art und Ausführung, zwischen 6 und 10 Millimeter. Die Antwort auf die Frage ab welcher Profiltiefe man einen Reifen wechseln sollte, ist für alle Reifen- und Fahrzeugtypen immer gleich: 1,6 mm. Dieser Grenzwert gilt sowohl für Autos als auch Lkw, Wohnmobile und Motorräder. Die Empfehlungen, Reifen früher auszutauschen, unterscheiden sich allerdings je nach der Art des Reifens. Der Grenzwert 1,6 mm sollte in jedem Fall nicht unterschritten werden, denn es drohen nicht nur Geldbußen aufgrund der Missachtung gesetzlicher Vorschriften, sondern verlängerte Bremswege, ein erhöhtes Unfallrisiko und im schlimmsten Fall sogar das Erlöschen des Versicherungsschutzes. Es ist wichtig, die Profiltiefe regelmäßig zu messen, um die gesetzliche Mindestprofiltiefe nicht versehentlich zu unterschreiten und sich selbst sowie andere Verkehrsteilnehmende unnötig zu gefährden.
Mindestprofiltiefe von Winterreifen
Die Mindestprofiltiefe für Winterreifen liegt bei 1,6 Millimetern, allerdings liegt der Grenzwert für einen empfohlenen Austausch der Winterreifen bereits bei einer empfohlenen Profiltiefe von 4 mm. Unterschreitet man diesen Wert, sollte man sich bewusst sein, dass die Leistungsfähigkeit des Reifens nachlässt, speziell bei Fahrten auf Schnee, Eis oder Matsch. Die Traktion verschlechtert sich und der Bremsweg wird länger. In manchen Ländern Europas gelten andere Grenzwerte: In Österreich, zum Beispiel, liegt der Grenzwert für die Profiltiefe von Winterreifen bei 4 Millimetern und in Frankreich bei 3,5 Millimetern. Plant man einen Winterurlaub mit dem Auto in einem dieser Länder, sollte man sicherstellen, dass das Profil der Reifen tief genug ist. Die Profiltiefe von neuen Winterreifen liegt zwischen 8 und 10 Millimetern und je nach Fahrzeug, Fahrweise, Straßenbedingungen und Reifendruck kann man mit ungefähr 3 bis 5 Wintersaisons rechnen, bevor sich das Reifenprofil auf 4 Millimeter reduziert hat.

Mindestprofiltiefe von Sommerreifen
Auch bei den Sommerreifen liegt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe laut Straßenverkehrsordnung bei 1,6 Millimetern. Erreicht man diesen Schwellenwert, ist ein Wechsel der Bereifung zwingend notwendig. Der empfohlene Grenzwert für die Tiefe der Reifenprofile bei Sommerreifen liegt bei 3 Millimetern. Je näher man an die Mindestgrenze gerät, desto geringer wird die Fähigkeit der Reifen, Wasser effektiv abzuleiten und desto höher ist das Risiko von Aquaplaning. Außerdem verlängert sich der Bremsweg und die Haftungseigenschaften der Reifen sinken. Neue Sommerreifen sind ab Werk mit einer Profiltiefe zwischen 6 und 8 Millimetern ausgestattet und auch bei dieser Reifenart wirken sich der Fahrzeugtyp, die Fahrweise und der Reifendruck auf die Reduzierung des Profils über die Zeit hinweg aus. Es macht demnach Sinn, von Zeit zu Zeit die Mindestprofiltiefe zu messen, um die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe nicht zu unterschreiten.
Mindestprofiltiefe von Allwetterreifen
Auch Allwetterreifen stellen bei der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe keine Ausnahme dar, denn sie liegt, genau wie für Winter- und Sommerreifen, bei 1,6 Millimetern. Wie viel Profil ein Reifen haben muss, zumindest die Mindesttiefe, die gesetzlich vorgeschrieben ist, unterscheidet sich demnach nicht nach der Art des Reifens. Bei Allwetterreifen liegt die Empfehlung der Profiltiefe, bei der ein Reifen aus Sicherheitsgründen gewechselt werden sollte, bei 4 Millimetern. Unterschreitet man diese Tiefe, muss man mit verminderter Straßenhaftung und einem gesteigerten Aquaplaning-Risiko rechnen. Auch die Bremswege verlängern sich bei abgenutzten Reifen und die Kontrolle über das Fahrzeug wird in Kurvenfahrten schlechter. Beim Kauf neuer Allwetterreifen lohnt sich daher ein Blick auf die Profiltiefe, denn je tiefer das Profil der neuen Reifen ist, desto länger kann man mit ihnen fahren, bevor es sich abgenutzt hat. Wie viel Profiltiefe neue Reifen haben, hängt immer vom Hersteller und der Ausführung des Reifens ab. In der Regel kann man bei neuen Allwetterreifen mit einer Profiltiefe zwischen 7 und 9 Millimetern rechnen.
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Wie man das Reifenprofil messen kann
Auch wenn es sich kompliziert anhören mag, es ist relativ einfach das Reifenprofil richtig zu messen. Es gibt mehrere simple Methoden, eine Messung durchzuführen:
- 1- oder 2-Euro-Münze
Die wohl einfachste Art, das Profil eines Reifens zu messen, ist es, eine 1- oder 2-Euro-Münze zur Hand zu nehmen und diese in die großen Rinnen in der Mitte des Profils zu stecken. Wenn der goldene Rand der 1-Euro-Münze, der ungefähr 3 Millimeter breit ist, vollständig im Reifenprofil steckt, dann ist die Tiefe noch ausreichend. Bei einer 2-Euro-Münze nimmt man den silbernen Außenrand der Münze als Messlatte. Der Rand ist ca. 4 Millimeter breit und dient für eine grobe Einschätzung allemal. Der Vorteil, die Profiltiefe mit einer Münze zu messen, liegt darin, dass es eine unkomplizierte und relativ akkurate Messmethode ist, und Münzen in der Regel griffbereit sind.
- Mechanisches oder digitales Messgerät
Ein sogenannter Profiltiefenmesser ist ein Instrument, das speziell für die Messung der Profiltiefe an Reifen entwickelt wurde. Der Messstift des Geräts wird in die Rille des Reifenprofils gesteckt und prompt wird die Tiefe auf dem Display angezeigt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sehr genau und kinderleicht in der Verwendung ist.
Zudem besitzen viele moderne Reifen sogenannte TWI-Markierungen, die die Abnutzung der Reifenprofile anzeigt. Egal für welche Methode man sich entscheidet, es ist wichtig, wo man die Profiltiefe misst. Unsere Empfehlung ist es, mehrere Stellen rund um den Reifen zu messen, da der Verschleiß der Reifen ungleichmäßig sein kann. Außerdem sollte man die Messung in den tiefsten Stellen der breiten, zentralen Rillen des Profils durchführen.

Geldbußen, wenn die Profiltiefe weniger als 1,6 mm beträgt
In Deutschland wird die Unterschreitung der gesetzlichen Mindesttiefe des Reifenprofils mit Bußgeldern und sogar Punkten in Flensburg geahndet. Das Ausmaß der Strafe richtig sich hierbei nach dem Tatbestand. Wird bei einer Verkehrskontrolle festgestellt, dass die Reifen die Mindestprofiltiefe unterschritten haben, muss man ein Bußgeld von 60 € zahlen und einen Punkt im Fahreignungsregister akzeptieren. Wird der Tatbestand im Rahmen einer Verkehrsgefährdung entdeckt, erhöht sich die Strafe auf 75 € und einen Punkt in Flensburg. Die Feststellung der Profiltiefenunterschreitung in einer Unfallsituation kostet 90 € und resultiert in einem Punkt im Fahreignungsregister.
Es ist stark anzuraten, sich an die Grenzwerte für die Mindestprofiltiefe von Reifen zu halten und nicht spekulieren, wie lange ein 1-Millimeter-Reifenprofil noch hält, nicht nur wegen der Bestrafung durch die Behörden, sondern vor allem wegen dem Sicherheitsrisiko, dem man sich und andere aussetzt.
Wie die Profildicke den Bremsweg beeinflusst
Eine der gefährlichsten Konsequenzen einer unterschrittenen Mindestprofiltiefe ist der verlängerte Bremsweg, insbesondere dann, wenn die Fahrbahn nass, glatt oder schneebedeckt ist. Ein ausreichend tiefes Reifenprofil bietet die größte Kontaktfläche und somit die beste Haftung zwischen Reifen und Fahrbahn. Die Aufgabe der Profilrillen ist es, Wasser, Schnee und Schmutz abzuleiten und den bestmöglichen Grip zu gewährleisten. Wenn das Reifenprofil abgenutzt ist und die Profiltiefe die Mindestgrenze unterschritten hat, kann eine zuverlässige Ableitung nicht mehr sichergestellt werden und der Bremsweg verlängert sich. Aktuelle Tests, die den Zusammenhang zwischen Bremsweg und Reifenprofil untersuchten, kamen zu dem Ergebnis, dass der Bremsweg eines neuen Reifens mit einer Profiltiefe von 8 Millimetern bei einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h und auf nasser Fahrbahn bei ca. 26 Metern liegt. Ist das Reifenprofil auf 1,6 Millimeter runtergefahren, verlängert sich der Bremsweg auf 36 Meter, ganze 10 weitere Meter, auf denen man den Wagen nicht zum Stillstand bekommt. Neue Winterreifen mit einer Profiltiefe von 8 Millimetern besitzen anderen Tests nach eine Bremsleistung von 100 %, wogegen dieselben Winterreifen mit einer Profiltiefe von 5 Millimetern schon ungefähr 10 % ihrer Leistung einbüßen müssen. Die Ergebnisse sprechen für sich: Behalten Sie einen Blick auf die Profile Ihrer Reifen und tauschen Sie sie rechtzeitig aus, um zu jeder Zeit die optimale Kontrolle über das Fahrzeug behalten und im Fall der Fälle den Wagen schnell und sicher bremsen können.
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