Standheizung fürs Auto: Funktionsprinzip von Diesel- und Benzin-Standheizungen
Gefrorene Scheiben und eisige Temperaturen im Innenraum des Fahrzeugs können vor der Fahrt für gehörig Frust sorgen und gerade im Winter sind die Vorteile einer Standheizung im Auto extrem präsent. Unabhängig vom Motor kann dieses Zusatzgerät im Fahrzeug Wärme erzeugen und somit bereits vor Fahrtantritt den Innenraum des Autos auf wohlig warme Temperaturen vorheizen. Mit einer Standheizung an Bord wird Scheibenkratzen ein Ding der Vergangenheit und der vorgewärmte Motor des Fahrzeugs startet leichter, was seinen Verschleiß reduziert.
Was ist eine Standheizung im Auto?
Als Standheizung bezeichnet man ein System zum Heizen, welches unabhängig vom Betrieb des Motors funktioniert. Die Standheizung kann das Fahrzeug bereits vorwärmen, bevor man es anschaltet und so speziell bei frostigen Temperaturen dafür sorgen, dass die Scheiben vom Frost befreit sind und der Fahrgastraum vorgewärmt wird. Der Betrieb einer Standheizung wird, je nach Modell, entweder über den Kraftstoff des Autos oder über elektrische Energie, sichergestellt. Steht man vor der Entscheidung, sich eine Standheizung zuzulegen, muss man zudem bedenken, dass es verschiedene Systeme gibt: Luftheizungen und Wasserheizungen. Je nach dem gewählten System wird die Wärme auf unterschiedlichen Wegen in den Fahrzeuginnenraum geleitet. Die meisten Heizungen werden über eine Fernbedienung, eine Zeitschaltuhr oder sogar über eine App auf dem Smartphone bedient und können so eingestellt werden, dass der Betrieb optimal auf die Bedürfnisse des Nutzers bzw. der Nutzerin angepasst wird.
Wie funktioniert eine Standheizung für das Auto?

Grundsätzlich kann man zwischen strombetriebenen und kraftstoffbetriebenen Standheizungen unterscheiden. Eine kraftstoffbetriebene Standheizung nutzt Diesel oder Benzin für ihren Betrieb, strombetriebene Modelle werden an eine Steckdose angeschlossen und eignen sich somit besonders für alle, die ihr Fahrzeug in der eigenen Garage oder auf einem Stellplatz parken und eine Steckdose verfügbar ist. Parkt man den Wagen hauptsächlich auf der Straße, macht diese Variante wenig Sinn. Es gibt auch strombetriebene Modelle, die die Energie von der Autobatterie beziehen. Standheizungen, die den Kraftstoff als Energiequelle verwenden, sind geeignet für alle Fahrzeuge, unabhängig vom Ort, an dem das Auto geparkt wird. Kraftstoffbetriebene Standheizungen besitzen einen kompakten Kraftstoffförderer, der eine abgemessene Menge Kraftstoff aus dem Tank des Fahrzeugs zur Standheizung leitet und Luft aus der Umgebung ansaugt. Luft und Kraftstoff werden in der Brennkammer der Standheizung vermischt, entzündet und erzeugen so die Wärme. Elektrische Standheizungen besitzen in ihrer Heizungseinheit elektrische Heizspiralen oder -widerstände, die vom Strom erhitzt werden und die Wärme verteilen.
Welche Arten von Standheizungen gibt es?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Standheizungen, die sich in ihrem Wärmeverteilungsprinzip unterscheiden: Wasserheizungen und Luftheizungen. Wasserheizungen verteilen die von ihnen erzeugte Wärme auf das Kühlmittel des Motors. Das erwärmte Kühlmittel fließt im Kreislauf durch den Wärmetauscher der Fahrzeugheizung und leitet so warme Luft direkt in den Fahrzeuginnenraum. Luftbasierte Standheizungen blasen die erwärmte Luft direkt und ohne Umwege in den Innenraum des Fahrzeugs. Die Vorteile der Luftheizung sind ein schnellerer Anstieg der Innenraumtemperatur durch die direkte Zufuhr der erwärmten Luft und ihr einfacherer Aufbau, der sie in der Regel kostengünstiger und einfacher einzubauen macht. Wasserheizungen wärmen dagegen nicht nur den Innenraum, sondern auch den Motor vor, was den Fahrzeugstart bei kalten Temperaturen erleichtert und den Verschleiß des Motors und seiner Komponenten reduziert. Wasserbasierte Standheizungen eignen sich besonders für Regionen, in denen es regelmäßig kalt ist und in denen ihr täglicher Einsatz gefordert wird.
Wie viel Energie verbraucht eine Standheizung?
Die Frage nach dem Energieverbrauch richtet sich klar nach der Art der Standheizung, die man für sein Auto nutzt. Bei strombetriebenen Standheizungen wird der Strom entweder direkt aus der Steckdose oder von der Autobatterie bezogen. Im Schnitt kann man bei kleineren Heizungsmodellen mit einem Verbrauch von 10 bis 50 Watt pro Stunde rechnen. Wasserstandheizungen, bei denen auch die Lüftung des Fahrzeugs in Betrieb ist, verbrauchen ca. 100 bis 150 Watt pro Stunde. Kraftstoffbetriebene Standheizungen, die Benzin oder Diesel aus dem Fahrzeugtank für den Betrieb nutzen, verbrauchen ca. 0,6 bis 1,7 Liter Sprit pro volle Stunde in Betrieb. Die Heizleistung, die Heizdauer und das Fahrzeugmodell haben jeweils einen Einfluss auf den Energieverbrauch.
Vorschriften für die Verwendung von Standheizungen in Deutschland
Eine Standheizung für das Auto ist in Deutschland erlaubt, wenn man sich an bestimmte gesetzliche Vorschriften hält, die die Verwendung dieser Bauteile regulieren, um Umweltschutz und Sicherheit sicherzustellen. Kraftstoffbetriebene Standheizungen darf man in geschlossenen Räumen, die keine ausreichende Belüftung bieten, zum Beispiel nicht benutzen, da die Entstehung von Kohlenmonoxid eine Gefahr darstellt. Es gibt bestimmte Emissionsgrenzwerte, die vor allem Diesel-Standheizungen erfüllen müssen, da sie Feinstaub und Stickoxide erzeugen können. Paragraf 7 der Straßenverkehrsordnung untersagt zudem den Dauerbetrieb der Standheizung in Wohngebieten, wenn diese unnötig Lärm oder Abgase verursacht. Aber nicht nur die Verwendung ist gesetzlich geregelt, denn auch beim Einbau gibt es bestimmte Vorschriften, an die man sich zu halten hat. Zum einen muss eine Standheizung von einem Fachbetrieb eingebaut werden oder mindestens den Vorschriften des Kraftfahrtbundesamts entsprechen. Nachdem die Heizung eingebaut wurde, muss eine sachverständige Person eine Prüfung durchführen, wenn sie in das Kühlsystem des Fahrzeugs eingreifen sollte.
Wie umweltfreundlich sind Standheizungen?
In Punkto Umweltfreundlichkeit muss man zwischen elektrischen und kraftstoffbetriebenen Standheizungen unterscheiden. Kraftstoffbetriebene Modelle verbrauchen zwischen 0,6 und 1,7 Liter Kraftstoff pro Stunde und erzeugen Kohlendioxid, Stickoxid und Feinstaub. Elektrische Standheizungen erzeugen keine Emissionen beim Betrieb. Sie sind die umweltfreundlichere Variante, vor allem wenn für ihren Betrieb Ökostrom genutzt wird.
Vergleicht man beide Varianten mit dem Warmlaufenlassen des Motors über einen längeren Zeitraum, dann kann festgestellt werden, dass sowohl die elektrische als auch die kraftstoffbetriebene Standheizung umweltfreundlicher und zudem schonender für den Motor des Wagens sind. Schaut man dazu noch auf das Thema Nachhaltigkeit, sieht man, dass hochwertige Standheizungen eine Lebensdauer von vielen Jahren haben und ihr ökologischer Fußabdruck weiter relativiert wird. In Zukunft geht der Trend hin zu elektrischen Standheizungen oder Ausführungen, die mit Biokraftstoffen kompatibel sind und so einen noch höheren Beitrag zum Thema Umweltschutz leisten können.
Wie schnell wird die Standheizung den Fahrgastraum erwärmen?
Der Hauptgrund für viele, eine Standheizung für das Auto nachrüsten zu lassen, ist die Erwärmung des Fahrzeuginnenraums bei kalten Temperaturen. Die Zeit, die eine Standheizung braucht, hängt von der Art des Bauteils, der Außentemperatur, der Größe des Fahrzeugs und der Heizleistung ab. Im Schnitt kann man von einer Luftstandheizung eine Erwärmungszeit von ca. 5 bis 15 Minuten erwarten, denn sie erwärmt die Luft direkt und ist schneller als eine Standheizung, die das Kühlmittel erwärmt. Wasserstandheizungen benötigen ungefähr 15 bis 30 Minuten, um den Fahrzeuginnenraum auf eine angenehm warme Temperatur zu heizen.
Standheizung nachrüsten: Die Kosten
Die Ausgaben, die man für ein Nachrüsten einer Standheizung einplanen sollte, setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen: der Art der Heizung, der Marke der Heizung und den Einbaukosten. Entscheidet man sich für eine Luftstandheizung, muss man mit einem Preis zwischen 600 und 1200 Euro kalkulieren. Eine Wasserstandheizung ist teurer in der Anschaffung und schlägt mit ungefähr 1000 bis 2500 Euro zu Buche. Die Marke ist ein weiterer entscheidender Aspekt, denn ein Produkt von einem renommierten und vielfach prämierten Hersteller, wie zum Beispiel eine Standheizung von Webasto, ist hochwertiger allerdings auch teurer als andere Produkte. Die Einbaukosten können für Luftheizungen mit 400 bis 800 Euro und für Wasserstandheizungen mit 800 bis 1500 Euro bepreist werden. Eine Wasserstandheizung ist komplexer im Einbau, denn oftmals muss in das Kühlsystem des Autos eingegriffen werden. Grob überschlagen sollte man demnach für ein Nachrüsten zwischen 1000 und 4000 Euro einplanen.

Standheizung: Vorteile und Nachteile
Im finalen Resümee wollen wir die Vor- und Nachteile der Standheizung gegenüberstellen, um Ihnen die Entscheidung etwas zu erleichtern.
Vorteile
Aufgewärmter Innenraum:
Der wohl offensichtlichste Vorteil und einer der wichtigsten Gründe vieler Autobesitzer und Autobesitzerinnen, eine Standheizung im Fahrzeug zu haben, ist es, schon vor dem Einstieg für warme Temperaturen im Fahrzeug zu sorgen.
Aufgewärmter Motor:
Die Vorwärmung des Motors sorgt dafür, dass es keine durch Kaltstarts verursachten Negativeffekte wie Motorverschleiß oder Batteriebelastung gibt.
Geringere Emissionen:
Lässt man den Motor warmlaufen, werden mehr Schafstoffe produziert als beim effizienten Einsatz einer Standheizung.
Höherer Komfort:
Die Standheizung eliminiert das Freikratzen vereister Scheiben und das Abwarten, bis der Motor warmgelaufen ist.
Nachteile
Die Anschaffungskosten:
Standheizungen bedeuten hohe Kosten bei der Anschaffung und dem Einbau.
Kraftstoffverbrauch:
Kraftstoffbetriebene Standheizungen verbrauchen beim Betrieb Kraftstoff.
Zusätzliche Wartungsaufwendungen:
Wie alle anderen Bauteile im Fahrzeug benötigen auch Standheizungen eine regelmäßige Wartung, um sicher und effizient arbeiten zu können.
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