Was ist der Unterschied zwischen GL4- oder GL5-Getriebeöl?
In Pkws findet eine Vielzahl von Getriebearten Verwendung, verbaut werden u.a. Handschalt-, Doppelkupplungs- oder Automatgetriebe. Alle Pkw-Getriebe benötigen aufgrund ihrer konstruktiven Eigenschaften einen passenden Schmierstoff. Das Getriebeöl ist wesentlich für die einwandfreie Funktion dieser Fahrzeugkomponente.
Welchen Zweck erfüllt Getriebeöl GL4 und GL5?
Das im Fahrzeug vorhandene Gesamtvolumen dieses Schmierstoffes beträgt zwischen 4 l und 12 l, es erfüllt wesentliche Funktionen im Getriebe, dazu zählen:
- Die Schmierung beweglicher Getriebekomponenten zur Verringerung der Reibung und der Abnutzung;
- Der Korrosionsschutz von Komponenten;
- Die Abscheidung von Wasser;
- Die Ableitung von im System entstehender Wärme;
- Der Schutz der Getriebeoberflächen durch Lösung und Abtransport von Abrieb und sonstigen Partikeln.
Aus was besteht Getriebeöl GL4 und GL5?
Damit es die genannten Funktionen langfristig und effektiv erfüllen kann, muss es:
- sehr altersbeständig sein;
- eine hohe Scherstabilität haben;
- eine geringe Neigung zum Schäumen aufweisen;
- neutral gegenüber Werkstoffen des Getriebes sein;
- gute Schmiereigenschaften über einen weiten Temperaturbereich besitzen.
Geeignetes Getriebeöl für Automatik oder Schaltgetriebe findest du bei uns.
Aus was besteht es?
Generell setzen sich diese Schmierstoffe aus mineralischen oder synthetischen Grundölen und Additiven zusammen, die dazu dienen, spezifische Eigenschaften des Öls zu verbessern. Zu den Eigenschaften, die durch Getriebeöl Additive verbessert werden, zählen:
- Die Schmierung an Kontaktpunkten beweglicher Teile, an denen hohe Drücke entstehen;
- Das allgemeine Schmier- und Fließverhalten;
- Der Korrosionsschutz der Getriebekomponenten;
- Die Reinigungsfähigkeit.
Welche Getriebeölsorten gibt es?
Getriebe stellen unterschiedliche Anforderungen an die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Öls. Diese Anforderungen werden durch die Mechanik des Getriebes bedingt und vom Fahrzeughersteller während der Entwicklung des Getriebes bestimmt.
Für jedes Getriebe empfehlen die Hersteller ein bestimmtes Öl. Die erteilte Freigabe kann im Handbuch des Fahrzeugs eingesehen werden. Die Freigabe erfolgt nach Kriterien der Hersteller und orientiert sich an SAE-Klassen (Viskosität) oder API-Spezifikationen für Getriebeöle.
Die Klassifikation nach API-Standard unterstützt Fahrzeug- und Getriebehersteller bei der Wahl von Ölen für bestimmte Belastungsbedingungen im Getriebe. Aufgrund von Entwicklungen bei den Herstellern und fehlender Testausstattung sind die API-Bezeichnungen GL1, GL2, GL3 und GL6 nicht oder nur noch wenig gebräuchlich. Lediglich die API-Bezeichnungen GL4 und GL5 sind aktuell für Pkws gängig.
Getriebeöle GL4 und GL5: Wo liegt der Unterschied?

Mit den API-Bezeichnungen wird generell angegeben, mit welchen Getriebemechaniken und unter welchen Belastungen das Öl effektiv seine Funktionen erfüllt.
Das Getriebeöl GL4 ist für folgende Anwendungen geeignet:
- Kegelräder mit schrägen Zähnen und für mäßige bis extreme Last- und Geschwindigkeitsbedingungen;
- Schraubkegelräder unter mäßigen Last- und Geschwindigkeitsbedingungen.
Das Getriebeöl GL5 ist wiederum für folgende Anwendungen geeignet:
- Schraubkegelräder, die unter hohen Stoßbelastungen und Geschwindigkeiten und niedrigen Geschwindigkeiten und hohen Drehmomenten funktionieren.
Sollen diese Öle in Kombination mit Ausgleichsgetrieben mit begrenztem Schlupf verwendet werden, müssen zusätzliche und vom Hersteller gemachte Anforderungen mit einbezogen werden.
Muss Getriebeöl GL4 und GL5 gewechselt werden?
Es ist gängig, dass die Fahrzeughersteller moderner Pkws mit Handschaltgetrieben eine sogenannte Lebensdauerschmierung gewährleisten. Das Öl soll demnach über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs hinweg den Anforderungen des Getriebes genügen. Damit soll eine Verringerung der Wartungs- und Materialkosten erreicht werden sowie ein geringerer Ölverbrauch.
Nichtsdestotrotz kann ein teilweiser und nutzungsbedingter Verlust der Schmierstoffeigenschaften nicht verhindert werden. Oxidation, Alterung, Wasser und Partikel setzen ihm zu. Die Funktionen des Öls werden nicht mehr ideal erfüllt. Die Mechanik des Getriebes unterliegt dann einem höheren Verschleiß.
Ab etwa 100.000 km Laufleistung oder nach sechs bis acht Jahren sind eine fachmännische Überprüfung des Zustandes des Öls und ein eventueller Ölwechsel empfehlenswert.
Wie macht man einen Getriebeöl GL4/GL5 wechsel?

Bei einem Wechsel wird allgemein das gebrauchte Öl durch die Ablassöffnung am unteren Bereich des Getriebes abgelassen und neues Öl durch die im oberen Bereich des Getriebes befindliche Einfüllöffnung nachgegossen. Ablass- und Einfüllschrauben sowie entsprechende Dichtungen werden der Dichtigkeit halber ersetzt.
Bei Automatik-Getrieben bleiben beim einfachen Ablassen oft gebrauchtes Öl und Abrieb zurück. Eine Vermischung des neuen Öls mit dem Altöl würde die Eigenschaften des Schmierstoffes verschlechtern.
Zur Entfernung der gesamten Altölrückstände ist bei diesen Getrieben meist eine Spülung mithilfe von einem speziellen Reinigungsgerät erforderlich. Dabei wird das Automatikgetriebe mit Druck gespült, Restöl und Verschmutzungen werden entfernt.
Was kostet der Wechsel?
Der Gesamtpreis für einen einfachen Wechsel beträgt etwa 150 € bis 200 €. Ein Wechsel mit Spülung kostet etwa 500 €, was auf den höheren Material- und Arbeitsaufwand zurückzuführen ist.
Sparen kann man, indem man das passende Öl selbst kauft. Bei uns findest du eine breite Produktpalette, z. B. Getriebeöl von Motul.
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