Was ist der Unterschied zwischen GL4- und GL5-Getriebeöl?
Getriebeöle verringern Reibung und Verschleiß, schützen vor Korrosion, transportieren Wärme ab, halten Schmutzpartikel in Schwebe und minimieren Schaumbildung. Für diese Aufgaben werden Basisöle (mineralisch/synthetisch) mit Additivpaketen (u. a. EP‑, Verschleiß‑, Korrosions‑, Antischaum‑, Tieftemperatur‑ und ggf. Reibwert‑Additiven) kombiniert.
Welchen Zweck erfüllt Getriebeöl GL4 und GL5?
Das im Fahrzeug befindliche Gesamtvolumen dieses Schmierstoffes liegt je nach Modell zwischen 4 l und 12 l. Es übernimmt im Getriebe mehrere zentrale Aufgaben:
- Schmierung aller beweglichen Getriebekomponenten, um Reibung und Verschleiß zu minimieren,
- Korrosionsschutz für metallische Bauteile,
- Wasserabscheidung, um Schäden durch Feuchtigkeit zu verhindern,
- Ableitung von Wärme, die während des Betriebs entsteht,
- Reinigung der Getriebeoberflächen durch Lösen und Abtransport von Abriebpartikeln und anderen Verunreinigungen.
Aus was besteht Getriebeöl der Spezifikation GL4 und GL5?
GL-4 und GL-5 sind Belastbarkeits-Stufen für Getriebeöle. Sie sagen, wie gut das Öl unter hoher Last schützt und welche Zusatzstoffe drin sind. Sie definieren die Belastbarkeit und Additivierung – nicht die Viskosität (diese ergibt sich separat aus SAE-Klassen wie 75W-90, 80W-90 usw.).
Generell setzen sich diese Schmierstoffe aus mineralischen oder synthetischen Grundölen und Additiven zusammen, die dazu dienen, spezifische Eigenschaften des Öls zu verbessern. Zu den Eigenschaften, die durch Getriebeöl-Additive verbessert werden, zählen:
- Die Schmierung an Kontaktpunkten beweglicher Teile, an denen hohe Drücke entstehen;
- Das allgemeine Schmier- und Fließverhalten;
- Der Korrosionsschutz der Getriebekomponenten;
- Die Reinigungsfähigkeit.
Geeignetes Getriebeöl für Automatik oder Schaltgetriebe finden Sie bei uns.
Welche Getriebeölsorten gibt es?
Getriebe stellen unterschiedliche Anforderungen an die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Öls. Diese Anforderungen werden durch die Mechanik des Getriebes bedingt und vom Fahrzeughersteller während der Entwicklung des Getriebes bestimmt.
Für jedes Getriebe empfehlen die Hersteller ein bestimmtes Öl. Die erteilte Freigabe kann im Fahrzeughandbuch eingesehen werden. Die Freigabe erfolgt nach Kriterien der Hersteller und orientiert sich an SAE-Klassen (Viskosität) oder API-Spezifikationen für Getriebeöle.
Die API-Klassifikation hilft, das Leistungsniveau für bestimmte Belastungen einzuordnen; GL-1, -2, -3 und -6 sind heute inaktiv, im Pkw-Bereich sind GL-4 und GL-5 üblich.

Getriebeöle GL4 und GL5: Wo liegt der Unterschied?
Die Kürzel GL-4 und GL-5 stammen aus der API-Klassifikation (American Petroleum Institute) für Getriebeöle.
Sie geben nicht die Viskosität (Fließfähigkeit) an, sondern das Leistungsniveau und die Belastbarkeit eines Öls.
Kurz gesagt: Sie zeigen, wie gut das Öl unter hoher Last schützt und welche Additive darin enthalten sind.
- GL-4: Für mittlere bis hohe Belastungen, meist in manuellen Schaltgetrieben mit Synchronringen.
- GL-5: Für sehr hohe Belastungen, z. B. in Hypoid-Achsantrieben (Kegel-/Tellerrad) oder stark belasteten Differentialen.
Auch wenn GL-5 leistungsstärker klingt, heißt das nicht automatisch, dass es GL-4 ersetzt. Bei synchronisierten Schaltgetrieben kann die stärkere Additivierung von GL-5 zu schlechterem Schaltverhalten oder vorzeitigem Verschleiß der Synchronringe führen. Befolgen Sie daher immer die Vorgaben des Fahrzeugherstellers.
Muss Getriebeöl GL4 und GL5 gewechselt werden?
Ja, auch Getriebeöle der Spezifikationen GL-4 und GL-5 müssen im Laufe der Zeit gewechselt werden. Zwar unterliegen sie keiner so starken Verschmutzung wie Motoröle, doch verlieren auch sie durch Alterung, thermische Belastung und den Abbau von Additiven allmählich ihre Schutzwirkung. Hitze, Druck und Feuchtigkeit können Additive zersetzen und die Schmierfähigkeit mindern. Zudem sammeln sich feine Metallpartikel aus dem normalen Verschleiß im Öl, was den Abrieb verstärken kann. Der Wechselintervall hängt vom Fahrzeughersteller, der Getriebeart und den Einsatzbedingungen ab – oft liegt er zwischen 60 000 und 120 000 Kilometern. Die genauen Angaben finden Sie im Fahrzeughandbuch.

Wie wechselt man Getriebeöl GL-4 oder GL-5?
Beim Getriebeölwechsel wird das gebrauchte Öl über die Ablassöffnung im unteren Bereich des Getriebes vollständig abgelassen. Anschließend wird frisches Öl über die Einfüllöffnung im oberen Bereich nachgefüllt. Um eine zuverlässige Dichtheit zu gewährleisten, werden Ablass- und Einfüllschrauben sowie die dazugehörigen Dichtungen in der Regel ersetzt.
Bei Automatikgetrieben bleibt beim einfachen Ablassen oft ein Teil des alten Öls samt Abrieb im System zurück. Vermischt sich dieses Restöl mit dem frischen Schmierstoff, kann das die Schmier- und Schutzeigenschaften deutlich verschlechtern.
Das sagen unsere AUTODOC-Experten und -Expertinnen: Um auch im System verbleibende Ölreste und Ablagerungen zu entfernen, empfiehlt sich bei Automatikgetrieben häufig eine Getriebespülung. Dabei wird das Getriebe mithilfe eines speziellen Geräts vollständig durchgespült: Frisches Öl wird schrittweise zugeführt, während das alte Öl über den Kreislauf des Getriebes ausgetragen wird. So lassen sich nicht nur Restöl, sondern auch Schmutzpartikel und Ablagerungen effektiv aus dem gesamten System entfernen.
Was kostet der Wechsel?
Der Gesamtpreis für einen einfachen Wechsel beträgt etwa 150 € bis 200 €. Ein Wechsel mit Spülung kostet etwa 500 €, was auf den höheren Material- und Arbeitsaufwand zurückzuführen ist.
Sparen kann man, indem man das passende Öl selbst kauft. Bei uns finden Sie eine große Auswahl an passenden Produkten, z. B. Getriebeöl von Motul.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was kostet ein Getriebeölwechsel?
- Einfacher Wechsel: ca. 150–200 €
- Wechsel mit Spülung: ca. 500 € (aufgrund höherem Material- und Arbeitsaufwand)
Woran erkenne ich, ob mein Fahrzeug GL-4 oder GL-5 benötigt?
Die Angabe findest du im Fahrzeughandbuch oder auf dem Getriebeöldeckel. Auch Werkstätten können anhand der Herstellerdatenbank die korrekte Spezifikation ermitteln.
Was passiert, wenn ich das falsche Getriebeöl verwende?
Ein ungeeignetes Öl kann zu Schaltproblemen, erhöhtem Verschleiß oder sogar zu Getriebeschäden führen. Besonders bei Synchronringen können falsche Additive (z. B. von GL-5 in GL-4-Getrieben) Material angreifen.
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