Elektrodenabstand der Zündkerze: Bedeutung, Einstellung & Auswirkungen
Die Zündkerzen spielen eine entscheidende Rolle im Verbrennungsprozess von Ottomotoren. Ein oft übersehener, aber äußerst wichtiger Aspekt ist der Elektrodenabstand der Zündkerzen im Auto. In dem folgenden, umfassenden Artikel werden wir alles beleuchten, was Sie über den Elektrodenabstand von Zündkerzen wissen sollten; von der allgemeinen Bedeutung bis hin zur richtigen Einstellung des Elektrodenabstands.
Wie kann ich den Elektrodenabstand einer Zündkerze einstellen?
Halten Sie die Zündkerze zunächst so, dass die Elektrode nach unten weist. Verwenden Sie eine Fühlerlehre, um den aktuellen Abstand zu messen. Möchten Sie den Elektrodenabstand verkleinern, drücken Sie die Masseelektrode dazu vorsichtig mit einer Zange in Richtung Mittelelektrode. Zum Vergrößern hebeln Sie sie wiederum vorsichtig nach außen. Achten Sie darauf, die Elektrode nicht zu stark zu biegen, da dies die Zündkerze beschädigen könnte.

Ein korrekt eingestellter Elektrodenabstand sorgt für eine optimale Funkenübertragung und verhindert Fehlzündungen oder Leistungsverlust. Prüfen Sie stets die Herstellervorgaben für den richtigen Abstand. Falls die Elektrode abgenutzt oder beschädigt ist, kann ein Austausch der Zündkerze die beste Lösung sein, da hoch- und neuwertige Zündkerzen die Motorleistung und Kraftstoffeffizienz verbessern.
Die Bedeutung des Elektrodenabstands bei Zündkerzen
Der Elektrodenabstand bei Zündkerzen bezieht sich auf den Abstand zwischen der zentralen Elektrode und der Masseelektrode. Zwischen diesen beiden Elektroden wird schlussendlich der Zündfunke erzeugt. Der Abstand hat einen direkten Einfluss auf die Zündung des Luft-Kraftstoff-Gemisches im entsprechenden Zylinder, in welchem die Zündkerze eingebaut ist. Dabei ist eine optimale Zündung entscheidend für die Leistung und Effizienz des Motors. Ein falscher Elektrodenabstand kann zu unvollständiger Verbrennung, einer schlechten Motorleistung, einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und schließlich sogar zu Motorschäden führen. Daher sollten Sie diesem Parameter entsprechende Aufmerksamkeit widmen. Ist der Abstand zu gering, so kann leicht ein Zündfunke überspringen, obwohl keine Zündung erfolgen soll. Dies würde zu Fehlzündungen führen, die Abgasqualität verschlechtern und einen lauteren Leerlauf verursachen. Unabhängig vom Hersteller kann bei Champion-, Bosch- und auch NGK-Zündkerzen ein unterschiedlicher Abstand gewählt werden.
Tabelle für Zündkerzen-Elektrodenabstände
Fahrzeugtyp
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Elektrodenabstand (mm)
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Hinweise
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Pkw (Benzinmotor)
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0,7-1,1 mm
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Je nach Zündsystem
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Turbo-Benzinmotor
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0,6-0,8 mm
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Kleinere Abstände für höhere Drücke
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LPG/CNG-Motoren
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0,6-0,8 mm
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Angepasste Zündkerzen empfohlen
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Oldtimer
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0,5-0,7 mm
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Abhängig von Zündanlage
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Rennmotoren
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0,4-0,6 mm
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Hochleistungszündkerzen empfohlen
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Soll der Elektrodenabstand bei Zündkerzen aus Iridium angepasst werden?
Der Elektrodenabstand einer Iridium-Zündkerze kann angepasst werden, allerdings nur mit großer Vorsicht. Die feine Elektrode aus Edelmetall ist empfindlich und kann leicht beschädigt werden, was die Zündleistung und Lebensdauer der Zündanlage beeinträchtigen kann. In den meisten Fällen ist der Abstand ab Werk bereits optimal eingestellt und muss nicht verändert werden.
Falls eine Anpassung dennoch erforderlich sein sollte, muss das richtige Werkzeug und viel Fingerspitzengefühl verwendet werden, um die Elektrode nicht zu verbiegen oder zu brechen. Es ist daher ratsam, vor einer Änderung die Herstellervorgaben zu prüfen, um Motorschäden oder Fehlzündungen zu vermeiden. Im Idealfall überlassen Sie sämtliche Arbeiten an einem derart empfindlichen Bauteil lieber jedoch gänzlich einer Fachwerkstatt.
Typische Einstellungen des Elektrodenabstands
Die herkömmlichen Elektrodenabstände bei Zündkerzen variieren je nach Fahrzeugtyp und Hersteller, liegen jedoch typischerweise zwischen 0,6 mm und 0,8 mm, in Ausnahmefällen jedoch bis zu 1,1 mm. Ein optimal eingestellter Abstand gewährleistet eine effiziente Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemischs und trägt zur optimalen Leistungsfähigkeit des Motors bei. Es ist wichtig, die vom Fahrzeughersteller empfohlenen Spezifikationen zu beachten, da ein zu großer oder zu kleiner Abstand zu Problemen wie Fehlzündungen, unruhigem Leerlauf oder erhöhtem Kraftstoffverbrauch führen kann. Bei modernen Zündkerzen mit Elektroden aus Edelmetallen, wie Iridium oder Platin, bleibt der Elektrodenabstand länger konstant, was zu längeren Wartungsintervallen führt. Dennoch sollte der Abstand regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um eine optimale Motorleistung sicherzustellen.
Die richtige Einstellung des Elektrodenabstands bei Zündkerzen
Es ist wichtig, die Zündkerzen zu reinigen und den Elektrodenabstand richtig einzustellen. Dabei gibt es passende Tabellen, in denen die empfohlenen Elektrodenabstände für verschiedene Fahrzeugmodelle und Motorentypen vermerkt sind. Darüber hinaus sind entsprechende Angaben zum Teil auch in den Handbüchern des jeweiligen Fahrzeugs verfügbar. Wenn Sie einen Parameter ändern müssen, dann sollten Sie für das Einstellen des Zündkerzenelektrodenabstands das passende Werkzeug verwenden. So wird sichergestellt, dass Sie die Bauteile nicht versehentlich beschädigen. Darüber hinaus ist äußerste Genauigkeit gefragt, da selbst minimale Abweichungen die Leistung des Zündsystems beeinträchtigen können. Wird der Elektrodenabstand zu groß, so kann es dazu kommen, dass gar kein ausreichender Zündfunke mehr erzeugt werden kann. So könnten die Zündkerzen Schwierigkeiten haben, das Luft-Kraftstoff-Gemisch zu entzünden. In der Folge würde der Motor unruhig laufen und der Kraftstoff nur noch unvollständig verbrannt werden. Das passende Werkzeug erlaubt aber auch, den Elektrodenabstand der Zündkerzen zu vergrößern, wobei sie bedenken sollten, was passiert, wenn der Elektrodenabstand der Zündkerzen zu groß ist.
Auswirkungen eines zu großen Elektrodenabstands
Ein zu großer Abstand kann eine ganze Reihe von negativen Auswirkungen auf den Motor Ihres Fahrzeugs haben. Ist dieser deutlich zu groß, benötigt das Erzeugen eines Zündfunkens erheblich mehr elektrische Energie, bzw. eine höhere Spannung, damit ein Zündfunken entsteht. Dies beansprucht wiederum die dazugehörige Zündspule, welche zum Beispiel im Zündkerzenstecker eingebaut sein kann, erheblich mehr als normalerweise. Das wiederum beschleunigt deren Verschleiß, sodass ein Austausch erforderlich werden kann. Eine solche Reparatur ist natürlich auch deutlich teurer als eine Anpassung der Zündkerze beziehungsweise ein Austausch derselben. Außerdem sollten Sie daran denken, dass die Zündung im Falle eines zu großen Abstands erheblich ineffizienter und auch unzuverlässiger wird. Im Extremfall wird der Kraftstoff in der Brennkammer des entsprechenden Zylinders gar nicht mehr verbrannt. Dadurch läuft der Fahrzeugmotor unruhig und erreicht nur noch eine deutlich reduzierte Leistung. Sollten Sie selbst nicht über die passenden Fähigkeiten und Werkzeuge verfügen, so empfiehlt es sich, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, wenn Sie den Verdacht haben, dass mit Ihren Zündkerzen etwas nicht in Ordnung ist. Das gleiche gilt übrigens auch für die anderen Komponenten Ihrer Zündung.

Auswirkungen eines zu kleinen Elektrodenabstands
Ist der Elektrodenabstand hingegen zu gering, kann die Zündkerze früher als vorgesehen einen Funken generieren. Dies kann zu einem unruhigen Motorlauf, Klopfgeräuschen und erheblichem Leistungsverlust führen. Ein zu kurzer Abstand begünstigt zudem eine schwächere Funkenbildung, was eine unvollständige Verbrennung zur Folge hat. Dadurch steigt der Kraftstoffverbrauch, und die Abgaswerte verschlechtern sich.
Außerdem kann es zu stärkeren Ablagerungen an der Zündkerze kommen, da unverbrannter Kraftstoff in der Brennkammer zurückbleibt. Dies reduziert die Lebensdauer der Zündkerze und kann zu Startproblemen führen. Um solche Probleme zu vermeiden, sollte der Elektrodenabstand regelmäßig überprüft und korrekt eingestellt werden – im Zweifelsfall in einer spezialisierten Fachwerkstatt.
Das Reinigen der Zündkerzen und die korrekte Einstellung des Elektrodenabstands
Bevor Sie Änderungen vornehmen, um den Elektrodenabstand Ihrer Zündkerzen einzustellen, ist es ratsam, nach dem Ausbau die Zündkerzen zunächst zu reinigen. Denn auch Ablagerungen, die sich im Laufe der Zeit bilden und sich kaum verhindern lassen, können die Funkenbildung erheblich beeinträchtigen. Für den Ausbau (und auch den nachfolgenden Wiedereinbau) sollten Sie unbedingt den passenden Zündkerzenschlüssel für Autos benutzen. Bevor Sie mit der Demontage der Zündkerzen beginnen, sollten Sie Ihren Motor erst einmal komplett abkühlen lassen, damit es keine Verbrennungen gibt. Für die Reinigung selbst benötigen Sie eine passende Zündkerzenbürste für Autos, damit die Ablagerungen und der Schmutz entfernt werden können. Praktisch ist zudem auch ein Kompressor, damit Sie die Zündkerzen schnell nach dem Reinigen trocknen können. Zum Einbau am Ende ist auch die Verwendung eines Drehmomentschlüssels zu empfehlen, der verhindert, dass Sie ungewollt das Gewinde beschädigen.
Nach der Lokalisierung der Zündkerzen (meist im oberen Bereich des Motors) müssen Sie zunächst die Zündkerzenstecker abziehen. Zuvor sollten Sie eventuelle Abdeckungen entfernen und besser die Starterbatterie abklemmen. Benutzen Sie nun den Zündkerzenschlüssel, um die Zündkerzen vorsichtig herauszuschrauben. Dabei sollten Sie mit Gefühl vorgehen, um keine Schäden an den Kerzen und auch an den Einbauorten zu verursachen. Mit der Zündkerzenbürste können nun die Ablagerungen, der Ruß und Schmutz beseitigt werden. Lassen Sie besondere Vorsicht walten, denn die Elektroden sind zum Teil vergleichsweise filigran.
Nach der Reinigung kann der Abstand mit einer passenden Lehre gemessen werden. Dabei geht es insbesondere um den Abstand zwischen zentraler und Masseelektrode. Sollte dieser nicht der Vorgaben Ihres Fahrzeugherstellers entsprechen, so müssen Sie ihn anpassen. Im Anschluss sollten Sie die Zündkerzen wieder in die Montagesitze einsetzen. Benutzen Sie im Anschluss wieder den Zündkerzenschlüssel, um die Kerzen vorsichtig hineinzuschrauben. Festgezogen werden diese im Anschluss mit dem erwähnten Drehmomentschlüssel. Nur so können Sie sicherstellen, dass im Anschluss alles wie gewünscht funktioniert und auch dauerhaft arbeitet.
Müssen Sie den Abstand einer neuen Zündkerze anpassen?
Zu hoffen, dass neue Zündkerzen immer gleich den richtigen Elektrodenabstand haben, ist nicht zwangsläufig korrekt. Viele Zündkerzenmodelle sind für eine Bandbreite an Motoren ausgelegt, die jedoch alle unterschiedliche Abstände erfordern. Daher sollte der Abstand vor dem Einbau überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Ein falscher Elektrodenabstand kann die Motorleistung beeinträchtigen, zu Fehlzündungen führen oder den Kraftstoffverbrauch erhöhen. Eine Fühlerlehre hilft dabei, den Abstand exakt auszumessen. Falls eine Anpassung nötig ist, sollte die Elektrode vorsichtig gebogen werden, ohne im Prozess die Zündkerze zu beschädigen. Manche Zündkerzen sind jedoch speziell vorkonfiguriert und sollten nicht verändert werden. Hier empfiehlt es sich, die Herstellerangaben zu prüfen.
Die größten Schwierigkeiten bei der Einstellung des Zündkerzenabstands
Die Hauptprobleme bei der Einstellung des Zündkerzenabstands sind:
- Beschädigung empfindlicher Elektroden: Moderne Zündkerzen, insbesondere solche mit Edelmetallen wie Iridium oder Platin, verfügen über empfindliche Elektroden. Unsachgemäße Anpassungen des Abstands können diese beschädigen und die Zündleistung nachhaltig beeinträchtigen.
- Verwendung ungeeigneter Werkzeuge: Die Verwendung falscher oder improvisierter Werkzeuge kann zu ungenauen Einstellungen führen. Spezielle Fühlerlehren sind erforderlich, um den Abstand präzise zu messen und anzupassen.
- Nichtbeachtung von Herstellervorgaben: Jeder Motor hat spezifische Anforderungen an den Elektrodenabstand. Das Ignorieren dieser Vorgaben kann zu Fehlzündungen, Leistungsverlust oder erhöhtem Kraftstoffverbrauch führen.
- Übermäßige Anpassung: Zu häufiges oder unsachgemäßes Verändern des Abstands kann die Elektrode schädigen oder ihre Lebensdauer verkürzen.
Um diese Probleme zu vermeiden, sollten Sie stets die Herstellerangaben beachten, geeignete Werkzeuge verwenden und bei Unsicherheiten einen Fachmann bzw. eine Fachfrau konsultieren.
Fazit
Der Elektrodenabstand von Zündkerzen ist ein kritischer Faktor für die Effizienz eines Verbrennungsmotors, der mit Benzin betrieben wird (ein Dieselmotor ist bekanntermaßen ein sogenannter Selbstzünder und hat keine entsprechende Zündanlage). Eine regelmäßige Wartung der Zündkerzen und gegebenenfalls eine Anpassung des Elektrodenabstands können zu einem reibungslosen Motorbetrieb beitragen und teure Reparaturen verhindern. Halten Sie sich unbedingt an die entsprechenden Herstellervorgaben und nutzen Sie ausschließlich geeignetes Werkzeug, um die bestmögliche Leistung aus Ihrem Fahrzeugmotor herauszuholen.
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