Außenspiegel Kamera: Der Komplette Ratgeber für Deutschland 2025
Eine außenspiegel kamera ist ein modernes Kamerasystem, das die herkömmlichen Spiegel an Fahrzeugen durch kompakte Kameraeinheiten ersetzt. Diese Kameras übertragen das Bild in Echtzeit auf Displays im Fahrzeuginnenraum und bieten dadurch bessere Sicht, weniger Luftwiderstand und zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Besonders bei E-Autos wie dem Audi e-tron haben sich diese digitalen Spiegelersatzsysteme etabliert und können den Energieverbrauch um bis zu 1,5 Prozent senken.
Was sind virtuelle Außenspiegel und wie funktionieren sie?
Die virtuellen außenspiegel arbeiten mit hochauflösenden Kameras, die außen am Fahrzeug montiert sind und kontinuierlich die Umgebung aufzeichnen. Das Kamerabild wird über Kabel an Displays weitergeleitet, die meist in der Türverkleidung oder an der A-Säule positioniert sind. Diese Systeme nutzen oft OLED-Displays oder andere hochwertige Bildschirme für eine klare Darstellung.
Die Kamerasysteme verfügen über verschiedene Modi für unterschiedliche Fahrsituationen wie Autobahn, Abbiegen oder Einparken. Bei schlechten Lichtverhältnissen passen sich die Displays automatisch an die Umgebungshelligkeit an, und viele Systeme sind mit Nachtsichtfunktionen ausgestattet.
Tipp: Beim ersten Fahren mit virtuellen Außenspiegeln sollten Sie sich 10-15 Minuten Zeit nehmen, um sich an die neue Blickführung zu gewöhnen. Die Displays sind näher positioniert als herkömmliche Spiegel.
Audi e-tron und andere Pioniere der Kamera-Spiegel-Technologie

Der Audi e-tron war das erste Serienfahrzeug weltweit, das virtuelle außenspiegel als Option anbot. Das System kostet etwa 1.540 Euro Aufpreis und verwendet zwei 7-Zoll-OLED-Displays in der Türverkleidung. Die Ingolstädter versprechen für den Audi e-tron "eine bessere Aeroakustik und bessere Sicht nach außen bei Regen, Schnee oder tief stehender Sonne."
Weitere Hersteller folgten dem Beispiel:
- Honda e: Kompakter Elektrowagen mit Panasonic-Kamerasystem
- Mercedes Actros/Arocs: LKW-Modelle mit MAN OptiView-System
- Lexus ES: Optional in einigen Märkten verfügbar
- BMW iX: Als Zukunftsoption in Entwicklung
Bei außenspiegel einstellen müssen Fahrer mit virtuellen Spiegeln neue Gewohnheiten entwickeln, da die Bedienung über Touchscreens erfolgt.
Technische Daten der Kamera-Außenspiegel
Komponente |
Spezifikation |
Kameraauflösung |
1280 x 960 Pixel (HD) |
Display-Größe |
7-8 Zoll diagonal |
Bildwiederholrate |
30-60 FPS |
Stromverbrauch |
8-15 Watt pro System |
Betriebstemperatur |
-30°C bis +85°C |
Schutzklasse |
IP67 (wasserdicht) |
Vorteile der Außenspiegel-Kamera gegenüber herkömmlichen Spiegeln
Die Kamera statt außenspiegel bringt mehrere technische Verbesserungen mit sich, die besonders bei modernen E-Autos geschätzt werden.
- Aerodynamische Effizienz: Die kompakten Kameragehäuse reduzieren den Luftwiderstand erheblich. Mit dem System spart man zwischen 1,3 und 1,5 Prozent Kraftstoff, was bei Elektrofahrzeugen direkt die Reichweite erhöht.
- Erweitertes Sichtfeld: Kameras können Bereiche abbilden, die herkömmliche Spiegel nicht erfassen. Der tote Winkel wird deutlich verkleinert, und das Sichtfeld passt sich automatisch an verschiedene Fahrsituationen an.
- Wetter- und Lichtvorteile: Die Kameraeinheiten sind beheizt und beschlagen nicht. Bei direkter Sonneneinstrahlung oder Regen liefern sie konstant gute Bilder. Mit den Kameraspiegeln wird man bei Nacht durch rückwärtigen Verkehr nicht wie bei Glasspiegeln geblendet.
Zusätzliche Funktionen:
- Spurwechselwarnung mit visuellen Hinweisen
- Bordstein-Sicht beim Einparken
- Memory-Funktionen für verschiedene Fahrer
- Zoom-Funktion für bessere Detailsicht
Wenn Sie elektrische außenspiegel nachrüsten kosten vergleichen, sind Kamerasysteme meist teurer, bieten aber deutlich mehr Funktionen.
Nachteile und Herausforderungen bei digitalen Außenspiegeln

Trotz der technischen Vorteile haben Kamera-Außenspiegel auch Schwachstellen, die Autofahrer kennen sollten.
- Eingeschränkte Tiefenwahrnehmung: Die Tiefenwahrnehmung bei Displaydarstellungen ist erheblich eingeschränkt, was die Entfernungseinschätzung erschwert. Gerade beim schnellen Spurwechsel auf der Autobahn kann dies kritisch werden.
- Umgewöhnung erforderlich: Die Position der Displays ist ungewohnt, und das Auge muss bei jedem Blickwechsel neu fokussieren. Für Brillenträger mit Gleitsichtgläsern kann dies besonders problematisch sein.
- Hohe Reparaturkosten: Ein zentrales Risiko kamerabasierter Systeme liegt in den hohen Reparaturkosten, die selbst bei kleinen Parkremplern entstehen können. Die Kalibrierung nach einem Austausch ist aufwendig und teuer.
- Stromabhängigkeit: Bei Systemfehlern oder Stromausfall sind die Displays nicht verfügbar - ein Risiko, das herkömmliche Spiegel nicht haben.
Tipp: Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Versicherungskonditionen. Viele Versicherungen decken Glasschäden an Kameralinsen noch nicht vollständig ab.
Rechtliche Bestimmungen und Zulassung in Deutschland
In Deutschland regelt die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) die Ausstattung mit Spiegeln. Kraftfahrzeuge müssen Spiegel oder andere Einrichtungen für indirekte Sicht haben, die so beschaffen und angebracht sind, dass der Fahrzeugführer nach rückwärts, zur Seite und unmittelbar vor dem Fahrzeug alle für ihn wesentlichen Verkehrsvorgänge beobachten kann.
Die UN-Regelung R46 wurde 2016 erweitert und erlaubt Kamera-Monitor-Systeme als Spiegelersatz, sofern sie bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Diese beinhalten:
- Mindestauflösung von 1280 x 960 Pixeln
- Bildwiederholrate von mindestens 25 FPS
- Automatische Helligkeitsanpassung
- Ausfallsichere Systeme mit Backup-Funktionen
Bei darf man ohne außenspiegel fahren ist die Antwort klar: Nein, aber Kamerasysteme sind als gleichwertiger Ersatz zugelassen.
Zulassungsvoraussetzungen für Kamera-Spiegel
Kriterium |
Mindestanforderung |
Auflösung |
1280 x 960 Pixel |
Bildrate |
25 FPS (empfohlen 60 FPS) |
Sichtfeld horizontal |
Mindestens 20° |
Sichtfeld vertikal |
Mindestens 10° |
Display-Helligkeit |
300-3000 cd/m² |
Reaktionszeit |
Unter 200 ms |
Nachrüstung von Außenspiegel-Kameras bei älteren Fahrzeugen
Die außenspiegel kamera nachrüsten Möglichkeiten sind bei älteren Fahrzeugen eingeschränkt. Vollwertige Kamera-Spiegel-Systeme als Nachrüstlösung gibt es derzeit nicht für den Endverbrauchermarkt, da sie eine Zulassung und erhebliche technische Anpassungen erfordern.
Verfügbare Nachrüstoptionen:
- Zusätzliche Seitenkameras als Toter-Winkel-Assistent
- Rückfahrkamera-Sets mit Monitor
- Spiegel mit integrierter Dashcam-Funktion
- Panorama-Rückfahrkameras für bessere Rundumsicht
Die Kosten für solche Nachrüstsysteme liegen zwischen 70 und 300 Euro für einfache Lösungen. Professionelle Systeme mit mehreren Kameras und hochwertigem Display können über 1.000 Euro kosten.
Aus Sicht unserer AUTODOC-Experten: "Bei der Nachrüstung von Kamerasystemen sollten Autofahrer realistische Erwartungen haben. Vollwertige Spiegelersatzsysteme sind technisch sehr aufwendig und erfordern tiefe Eingriffe in die Fahrzeugelektronik. Für die meisten Fahrer sind ergänzende Kamerasysteme die praktischere Lösung."
Beim außenspiegel reparieren herkömmlicher Systeme sind die Kosten meist überschaubarer als bei Kameraschäden.
Kosten und Wirtschaftlichkeit von Kamera-Spiegelersatz-Systemen
Die Anschaffungskosten für virtuelle außenspiegel variieren je nach Fahrzeugklasse und Systemumfang erheblich. Bei Neufahrzeugen werden sie meist als teure Sonderausstattung angeboten.
Kostenübersicht Neufahrzeuge:
- Audi e-tron: 1.540 Euro (inkl. OLED-Displays)
- Honda e: Serienmäßig enthalten
- Mercedes Actros: 2.200-3.500 Euro (je nach Ausstattung)
- Lexus ES: 1.200-1.800 Euro (marktabhängig)
Folgekosten beachten:
- Kamerareparatur: 800-1.500 Euro pro Seite
- Display-Austausch: 600-1.200 Euro
- Kalibrierung nach Reparatur: 150-300 Euro
- Softwareupdate: 50-100 Euro
Die was kostet außenspiegel reparatur Frage wird bei Kamerasystemen deutlich teurer beantwortet als bei herkömmlichen Spiegeln.
Amortisation durch Kraftstoffeinsparung: Bei einer Verbrauchsreduktion von 1,5 Prozent und 20.000 km Jahresfahrleistung ergeben sich folgende Einsparungen:
- Benziner (8l/100km): ca. 120 Euro/Jahr
- Elektroauto: 15-25 km mehr Reichweite
- LKW (35l/100km): bis zu 500 Euro/Jahr
Die Amortisationszeit liegt meist zwischen 8-15 Jahren, was die hohen Anschaffungskosten erklärt.
Zukunft und Marktentwicklung der virtuellen Außenspiegel

Der globale Markt für Digitalkameras erreicht ein jährliches Umsatzwachstum von 1,65% (2024-2029), wobei Automobil-Kamerasysteme einen wichtigen Wachstumsbereich darstellen.
Markttrends 2025:
- Zunehmende Integration in E-Autos der Mittelklasse
- Kostensenkung durch Massenproduktion
- Verbesserte KI-Funktionen und Objekterkennung
- Integration in autonome Fahrsysteme
Technische Entwicklungen:
- 4K-Kameras für noch schärfere Bilder
- HDR-Technologie für bessere Kontrastwerte
- 360-Grad-Kameras für Rundumsicht
- Infrarot-Nachtsichtsysteme
Die größten Autohersteller investieren massiv in diese Technologie. Mercedes plant bis 2027 alle neuen LKW-Modelle serienmäßig mit Kamera-Spiegeln auszustatten. Auch im PKW-Bereich erwarten Experten eine breitere Verfügbarkeit ab 2026.
Bei auto ohne außenspiegel wird das Fahren in Zukunft durch bessere Kamerasysteme sicherer und komfortabler.
Ausblick: Integration in Fahrerassistenzsysteme
Moderne Kamera-Außenspiegel werden zunehmend in umfassende Sicherheitssysteme integriert:
- Spurhalteassistent: Erkennung von Fahrbahnmarkierungen
- Totwinkelüberwachung: Automatische Warnung bei Fahrzeugen im toten Winkel
- Auffahrwarnung: Abstandsmessung zum vorausfahrenden Verkehr
- Parkassistent: 360-Grad-Rundumsicht beim Einparken
Diese Integration macht die Systeme trotz hoher Kosten attraktiver und rechtfertigt den technischen Aufwand. Für Autofahrer bedeutet dies mehr Sicherheit und Komfort, erfordert aber auch eine intensivere Einarbeitung in die neuen Funktionen.
Die Entwicklung zeigt: Außenspiegel-Kameras sind mehr als nur ein Ersatz für herkömmliche Spiegel - sie werden zu einem zentralen Element moderner Fahrzeugsicherheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Außenspiegel-Kameras
Kann ich Außenspiegel durch Kameras ersetzen?
Ja, aber nur mit zugelassenen Kamera-Monitor-Systemen, die den UN-Regelung R46 entsprechen. Eine einfache Nachrüstung ist bei älteren Fahrzeugen meist nicht möglich, da umfangreiche technische Anpassungen erforderlich sind.
Sind elektronische Rückspiegel erlaubt?
Elektronische Rückspiegel sind in Deutschland erlaubt, wenn sie die gesetzlichen Mindestanforderungen der StVZO erfüllen. Sie müssen eine ausreichende Bildqualität und Ausfallsicherheit gewährleisten sowie ordnungsgemäß zugelassen sein.
Was ist genauer, Spiegel oder Kamera?
Herkömmliche Spiegel bieten bessere Tiefenwahrnehmung für Entfernungseinschätzung. Kameras haben größere Sichtfelder und weniger tote Winkel, erschweren aber die Distanzbeurteilung durch zweidimensionale Displaydarstellung bei außenspiegel asphärisch Vergleichen.
Welche Autos haben Kameras statt Außenspiegeln?
Audi e-tron (optional), Honda e (serienmäßig), Mercedes Actros/Arocs LKW und Lexus ES bieten Kamera-Außenspiegel. Die meisten Systeme sind noch teure Sonderausstattung oder auf Premium-/Elektrofahrzeuge beschränkt.
Ist Spiegel Dashcam erlaubt?
Spiegel mit integrierter Dashcam sind grundsätzlich erlaubt, müssen aber Datenschutzbestimmungen beachten. Die Kamera darf nur den eigenen Fahrbereich aufzeichnen und keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Bei beheizbare außenspiegel gibt es ähnliche Regelungen.