Autobatterie prüfen: Spannung, Kapazität und Defekt-Symptome
Die Autobatterie versorgt im Fahrzeug gleich mehrere Komponenten: das Start- und Zündsystem, die Beleuchtung und die Komfort- und Sicherheitssysteme. Eine schwache oder beschädigte Batterie führt über kurz oder lang zu Startproblemen und, wenn man sich nicht um den Defekt kümmert, zum kompletten Versagen des Fahrzeugs. Ein wichtiger Schritt bei der Instandhaltung der Fahrzeugbatterie ist die Überprüfung der Spannung und Kapazität und das frühzeitige Erkennen der Symptome eines Defekts an der Autobatterie. In diesem Beitrag möchten wir diese Themen beleuchten, damit die Batterie in Ihrem Fahrzeug lange eine gute Arbeit leisten kann.

Die Anzeichen eines Defekts an der Autobatterie
Wie jede Komponente im Fahrzeug kann auch die Autobatterie einen Schaden erleiden. Es gibt bestimmte Symptome, die anzeigen, dass etwas mit der Batterie nicht stimmt. Im Folgenden stellen wir eine Übersicht der häufigsten Defektsymptome auf:
Schwierigkeiten beim Starten
Das wohl bekannteste Symptom einer schwachen oder beschädigten Autobatterie ist der vergebliche oder beschwerliche Versuch, das Auto zu starten. Ursache ist hierfür, dass die Batterie nicht mehr genug Spannung liefern kann, um den Anlasser mit Strom zu versorgen.
Schwaches oder flackerndes Licht
Wenn die Scheinwerfer oder die Innenbeleuchtung des Autos flackert oder dunkler erscheint als Sie es gewöhnt sind, liegt dies meist an einer unzureichenden Ladung der Batterie.
Ladekontrollleuchte auf dem Armaturenbrett blinkt auf
Dieses Signal deutet auf einen Defekt der Autobatterie hin, der verhindert, dass sie korrekt geladen werden kann.
Fehlfunktionen der Elektronikelemente im Fahrzeug
Elektrische Steuergeräte im Auto reagieren empfindlich auf Spannungsschwankungen. Fallen Ihnen hier ungewöhnliche Aussetzer oder Fehlfunktionen auf, kann dies an einer schwachen Batterieleistung liegen.
Geruchsentwicklung
Wenn man im Fahrzeug einen Schwefelgeruch, der auch an faule Eier erinnert, wahrnimmt, deutet dies auf eine überladene oder beschädigte Autobatterie hin. Wird die Batterie mit einer zu hohen Spannung geladen, kann ein solcher Geruch durch eine ungewollte Freisetzung von Schwefelwasserstoff entstehen.
Autobatterie prüfen: Spannung und Kapazität messen
Ein regelmäßiges Prüfen des Zustands der Autobatterie trägt dazu bei, Leistungsverlust zu erkennen, bevor er problematisch wird. Der Verlust von Leistung geschieht bei einer Fahrzeugbatterie häufig schleichend und über einen längeren Zeitraum, daher ist es notwendig, einen regelmäßigen Test der Autobatterie durchzuführen, um ihren Zustand bewerten zu können. Die Vorteile einer regelmäßigen Überprüfung sind vielzählig: Neben der korrekten Funktion und der Vermeidung von Startproblemen kann man von einer regelmäßig getesteten Batterie auch eine längere Lebensdauer und die Vermeidung unnötiger Kosten erwarten.
Für die Prüfung selbst gibt es zwei vergleichsweise einfache Methoden: eine tiefergehende Inspektion mit einem Multimeter und einen eher simplen, aber effektiven Weg, die Batterieleistung zu evaluieren. Im Folgenden beschreiben wir beide Herangehensweisen:
Autobatterie testen ohne Multimeter
Den Zustand der Autobatterie zu messen ist auch ohne ein Multimeter möglich – alles was man neben dem Auto benötigt ist eine Wand und Dunkelheit. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Testen der Autobatterie ohne ein Multimeter:
- Schritt - Abstellen des Fahrzeugs
Parken Sie das Fahrzeug bei Dunkelheit vor einer Wand.
- Schritt - Lichtbild beurteilen
Schalten Sie den Motor aus und das Abblendlicht ein. Schon bei diesem Schritt lohnt es sich, das Lichtbild, welches das Abblendlicht an die Wand wirft, zu begutachten. Ein helles, stabiles Licht ist ein Indiz für einen guten Batteriezustand. Ist das Licht dunkler als gewohnt, könnte die Batterie schwach sein. Stellt man ein flackerndes Licht fest, kann dies auf eine defekte Batterie oder schlechte Batterieanschlüsse hinweisen.
- Schritt - Lichtbild beim Motorstart beurteilen
Starten Sie den Motor des Fahrzeugs und achten Sie darauf, wie sich das Licht verändert. Wenn das Licht viel heller wird, wird die Batterie ausreichend von der Lichtmaschine aufgeladen. Bleibt das Licht schwach, dann ist es möglich, dass die Batterie entweder stark entladen oder beschädigt ist. Beobachten Sie beim Motorstart ein Flackern, dann weist dies darauf hin, dass die Batterie vermutlich nicht ausreichend Leistung besitzt.
Autobatterie prüfen mit dem Multimeter
Die genauere Bestimmung des Batteriezustands kann man mit einem hochwertigen Multimeter durchführen. Dieses praktische Messgerät dient dazu, elektrische Werte wie Spannung, Stromstärke und Widerstand zu messen und wird häufig zur professionellen Messung der Batteriespannung verwendet. Wie genau der Multimeter-Test durchgeführt wird, beschreiben wir im Folgenden in einfachen Schritten:
- Schritt - Vorbereitung des Multimeters
Zunächst sollte die Ruhespannung der Batterie gemessen werden, um den Ladezustand zu überprüfen. Wichtig für diesen Schritt ist, dass sich das Fahrzeug mindestens 2 Stunden im Ruhezustand befindet und alle elektrischen Verbraucher ausgeschaltet sind. Das Multimeter sollte auf Gleichspannung und den 20-Volt-Bereich eingestellt sein.
- Schritt - Messung im Ruhezustand
Die Messspitzen des Multimeters schließt man nun an die Batteriepole an: Die rote Messspitze wird an den Pluspol der Batterie und die schwarze Spitze an den Minuspol angeschlossen. Ist dies erfolgt, kann man direkt am Gerät die Spannung ablesen. Bewegt sich das Resultat zwischen 12,6 und 12,8 Volt, dann ist die Batterie voll geladen. Liegt der Wert zwischen 12,4 und 12,5 Volt, ist die Batterie teilgeladen. Ein Wert bei oder unter 12,2 Volt zeigt an, dass die Batterie schwach, entladen oder sogar defekt ist.
- Schritt - Messung des Ladezustand
Als nächstes kann man messen, ob die Batterie noch ausreichend für einen Fahrzeugstart geladen ist. Hierzu schließt man die Messspitzen des Multimeters wie in Schritt 2 beschrieben an die Batterie an und lässt eine andere Person das Fahrzeug starten. Liest man einen Wert von 10 Volt oder höher ab, dann ist die Batterie ausreichend geladen. Werte unter 9,5 Volt zeigen an, dass die Autobatterie defekt oder zu schwach ist.
- Schritt - Messung der Aufladung
Zu guter Letzt bietet das Multimeter auch die Möglichkeit zu messen, ob die Batterie von der Lichtmaschine ausreichend geladen wird. Hierfür startet man den Motor und lässt ihn etwas laufen. Dann schließt man die Messspitzen wie in Schritt 2 beschrieben an die Batterie an. Liegt der abgelesene Wert zwischen 13,8 und 14,5 Volt, dann lädt die Lichtmaschine des Fahrzeugs die Batterie ordnungsgemäß auf. Eine Überladung droht, wenn sich der Wert bei über 14,8 Volt befindet und eine Unterladung liegt vor, wenn das Ergebnis bei unter 13,5 V liegt.

Wie viel Volt hat eine Autobatterie?
Wie viel Volt eine volle Autobatterie hat, wurde bereits im obigen Abschnitt erwähnt: zwischen 12,6 und 12,8 Volt. Von einer teilweise entladenen Autobatterie spricht man, wenn die Spannung zwischen 12,2 und 12,5 Volt liegt und stark entladen ist sie, wenn man Werte unter 12 Volt misst. Während die Batterie von der Lichtmaschine aufgeladen wird, steigt die Spannung auf Werte zwischen 13,8 und 14,4 Volt. Fällt die Spannung sogar unter einen Wert von 10,5 Volt, dann könnte die Batterie tiefentladen sein, was zur dauerhaften Beschädigung führen kann und einen Austausch mit einer neuen Batterie nötig macht.
Als elektromechanische Spannungsquelle speichert und gibt die Batterie eines Autos elektrische Energie ab. Die Spannung, mit der das Bordnetz des Autos versorgt und die Leistung für den Anlasser und die Verbraucher bereitgestellt wird, wird in Volt gemessen.
Autobatterie: Volt-Tabelle
Um den Überblick des Ladezustands einer Autobatterie zu behalten und jeden gemessenen Spannungswert direkt zuordnen zu können, bieten wir im Folgenden eine Tabelle der Spannungswerte und dem dazugehörigen Ladezustand für konventionellen Autobatterien sowie AGM-Batterien, die mit schnellerer Aufladung und geringerer Selbstentladung punkten können. Die Werte beziehen sich auf die Ruhespannung der Batterien.
| Ladung (in Prozent) |
AGM-Batterie (Spannung in Volt) |
Konventionelle Batterie (Spannung in Volt) |
| 100 |
12,9 |
12,7–12,8 |
| 90 |
12,8 |
12,6 |
| 80 |
12,6 |
12,5 |
| 70 |
12,5 |
12,4 |
| 60 |
12,4 |
12,3 |
| 50 |
12,25 |
12,2 |
| 40 |
12,1 |
12,1 |
| 30 |
11,9 |
11,9 |
| 20 |
11,8 |
11,8 |
| 0–10 |
11,5 |
11,5 |
Welche Gefahren birgt eine dauerhaft schwache Autobatterie?
Neben den offensichtlichen Gefahren wie dem unzuverlässigen Motorstart und der unberechenbaren Funktion der Stromverbraucher im Fahrzeug kann eine dauerhaft schwache Fahrzeugbatterie eine höhere Belastung für die Lichtmaschine bedingen. Diese muss bei einer Batterie, die nicht genügend Spannung besitzt, fortlaufend nachladen, was den Verschleiß der Lichtmaschine erhöht und langfristig sogar Schäden verursachen könnte. Einer Batterie, die dauerhaft schwach oder teilentladen ist, droht zudem die Gefahr der Tiefentladung, was sie unbrauchbar macht und einen Austausch bedingt. Sicherheitshalber ist es anzuraten, bei dem Verdacht einer schwachen Autobatterie die Kapazität zu messen, um Folgeschäden oder Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Wie lange muss der Motor laufen, um die Batterie zu laden?
Nach einer erfolgreichen Starthilfe ist es notwendig, den Fahrzeugmotor bei einer Fahrt von mindestens 30 Minuten laufen zu lassen. Empfehlenswert ist es jedoch, eine Fahrt von einer oder zwei Stunden anzustreben, um die Autobatterie ausreichend aufzuladen. Die genaue Dauer hängt von mehreren Faktoren ab, unter ihnen der allgemeine Zustand der Batterie und wie stark sie entladen war sowie die Umgebungstemperatur. Im Winter ist eine längere Fahrt nach der Starthilfe empfehlenswert, da sich kalte Batterien beschwerlicher aufladen lassen. Ein weiterer Faktor, der die Ladezeit beeinflusst sind die Verbraucher im Auto, denn Heizung, Licht, Gebläse und das Radio ziehen Strom und verlangsamen den Ladevorgang. Außerdem sollte man sicherstellen, dass man eine längere Strecke zurücklegt, zum Beispiel eine Fahrt auf der Autobahn oder Landstraßen, denn konstant höhere Drehzahlen beschleunigen den Ladevorgang, während viele Stopp-und-Go-Situationen eher kontraproduktiv sind. Eine Faustregel, die man sich fürs Aufladen der Autobatterie merken kann, ist es, zwischen 30 und 60 Minuten und ca. 50–100 km zu fahren.
Wenn Sie kurze Strecken fahren, lohnt es sich, die Autobatterie häufiger zu überprüfen
Fährt man häufig Kurzstrecken, ist die regelmäßige Überprüfung der Autobatterie Pflicht. Die Batterie wird beim Motorstart stark belastet und kann auf kurzen Strecken die verbrauchte Energie nicht vollständig nachladen, denn die Lichtmaschine braucht Zeit dafür, die eine Kurzstrecke nicht bieten kann. Verschärfend kommt noch hinzu, dass in vielen Fällen Stromverbraucher im Fahrzeug den von der Lichtmaschine erzeugten Strom abzapfen, der andernfalls der Batterieladung zukommen würde. In kalten Jahreszeiten ist zudem die Kapazität der Autobatterie geringer und das Aufladen wird schwerfälliger. Unser Tipp ist, regelmäßig die Spannung der Fahrzeugbatterie zu überprüfen und von Zeit zu Zeit auch längere Strecken mit dem Fahrzeug zurückzulegen, um der Lichtmaschine ausreichend Zeit zu geben, die Batterie aufzuladen.
Wie lange hält eine Autobatterie?
Die übliche Lebensdauer einer Batterie beträgt 4 bis 5 Jahre. Bestimmte Faktoren können allerdings dazu beitragen, die Lebensdauer zu verlängern oder zu verkürzen. Das regelmäßige Säubern, die korrekte Wartung, Reinigung und das Fahren von längeren Strecken tragen positiv zur Haltbarkeit und Langlebigkeit der Autobatterie bei. Faktoren, die das Leben einer Fahrzeugbatterie verkürzen können, sind das Fahren von vielen kurzen Strecken, das Parken des Fahrzeugs in extremen Temperaturbedingungen und die Verwendung von vielen elektrischen Verbrauchern im Auto. Wir hoffen, dass unsere Beitrag Ihnen dabei helfen kann, lange Freude an Ihrer funktionstüchtigen Batterie zu haben und bei Schwierigkeiten wissen, wie Sie sich richtig verhalten und überprüfen können, ob die Spannung dieses Bauteils im grünen Bereich ist.
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