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Kilometerstand des Autos überprüfen: Wie kann man mit App und Fahrgestellnummer prüfen, ob der Kilometerstand manipuliert ist?

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Beim Kauf eines Gebrauchtwagens musst du immer eine Menge beachten, aber einer der wichtigsten Faktoren ist unumstritten die Laufleistung. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass hierzulande bei jedem dritten Gebrauchtwagen getrickst wird. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Durch eine Manipulation des Kilometerstands am Auto lässt sich bei einem Verkauf mehr Geld erzielen – nicht selten mehrere Tausend Euro. Du solltest daher aufpassen und immer prüfen, ob die Laufleistung des Autos wirklich der Realität entspricht. Glücklicherweise gibt es einige bewährte Möglichkeiten, um das herauszufinden.

Was bedeutet die Kilometerstand beim Auto?

Die Laufleistung beschreibt nichts anderes als die Betriebsdauer von technischen Geräten und bei einem Auto wird sie im Gegensatz zu anderen Maschinen nicht durch die Betriebsdauer, sondern durch den Kilometerstand ermittelt. Im Grunde ist die Laufleistung also nichts anderes als der Kilometerstand bei einem Gebrauchtwagen. Zumal ein Fahrzeug bereits ab 200 gefahrenen Kilometern nicht mehr als Neuwagen bezeichnet werden kann. Mit einer Erhöhung der Laufleistung des Autos nimmt die verbleibende Lebenserwartung ab und das Risiko von Funktionsstörungen zu. Ein hoher Kilometerstand ist infolgedessen gleichbedeutend mit einem hohen Wertverlust. Aus diesem Grund sind Manipulationen des Kilometerstands weit verbreitet, weswegen du beim Kauf eines Gebrauchten immer skeptisch sein solltest.

Warum kommen Manipulationen des Kilometerstands so häufig vor?

Durch Manipulationen des Kilometerstands von Gebrauchtwagen entsteht allein in Deutschland ein jährlicher Gesamtschaden von circa sechs Milliarden Euro. Wir hätten bereits geklärt, dass das Motiv ein höherer Verkaufspreis ist. Doch ist das wirklich der einzige Grund für die Häufigkeit der Manipulationen? Nicht ganz, denn auch bei Kriminellen muss der Aufwand in Relation zum Nutzen stehen. Das ist hier gegeben, da eine Manipulation der Laufleistung des Autos weder viel Geld kostet noch schwierig ist: Zum einen kosten Geräte zur Manipulation oft nicht einmal 100 Euro, zum anderen gibt es auch „Dienstleister“, welche den Kilometerstand für wenig Geld manipulieren. Die Manipulation erfolgt dabei durch spezielle Diagnosegeräte aus Asien, die einfach an die OBD-Buchse angeschlossen werden. Dabei lässt sich nicht nur der Kilometerstand zurückdrehen, sondern es ist theoretisch sogar möglich, dass nur jeder zweite Kilometer gezählt wird. Den Kilometerstand zu prüfen, ist infolgedessen kein einfaches Unterfangen. Selbst Experten wie DEKRA, KÜS und TÜV haben manchmal Probleme damit, einen Betrug aufzudecken.

Manipulationen des Kilometerstands

Wie lässt sich die Kilometerstand des Autos feststellen?

Du möchtest vor dem Gebrauchtwagenkauf den Kilometerstand prüfen, aber hast keine Ahnung, wie du dabei vorgehen sollst? Das ist verständlich und aus diesem Grund haben wir hier einige Tipps zusammengetragen. Eins vorweg: Die Laufleistung eines Autos festzustellen, ist kein einfaches Unterfangen. Trotzdem solltest du auf keinen Fall darauf verzichten, da es um viel Geld geht und du bestimmt keinem Betrüger zum Opfer fallen möchtest.

Mit dem OBD2 den Kilometerstand durch eine App auslesen

Beim OBD2 handelt es sich um ein Kfz-Diagnosegerät der zweiten Entwicklungsstufe. Es kann beispielsweise genutzt werden, um die Abgasrückführung, Funktion der Auto Lambdasonde im Auspuff, Effizienz des Katalysators, Spannung in Volt und Verbrennungswerte zu prüfen. Theoretisch ist es durch den Einsatz einer App wie Carly sogar möglich, mit dem OBD2 den Kilometerstand des Gebrauchtwagens auszulesen. Dafür ist gegebenenfalls ein zusätzlicher Adapter erforderlich.

Den Kilometerstand durch TÜV-Berichte prüfen

Du solltest beim Kauf eines Gebrauchtwagens immer nach TÜV-Berichten fragen. Wie zuvor erwähnt, kann der TÜV zwar nicht immer einen Tachobetrug aufdecken, aber trotzdem ist es wahrscheinlich, dass die Experten einer Manipulierung auf die Schliche kommen. Generell sind Papiere unterschiedlicher Art super für Nachforschungen. Neben TÜV-Berichten eignen sich unter anderem Eintragungen im Inspektionsheft, Reparaturrechnungen und Ölwechsel-Aufkleber, um zu überprüfen, ob alles mit rechten Dingen zugeht.

Mit dem Vorbesitzer Kontakt aufnehmen

In der Zulassungsbescheinigung Teil II findest du den Vorbesitzer des Gebrauchtwagens und falls du beim Kilometerstand des Fahrzeugs skeptisch bist, solltest du am besten Kontakt aufnehmen. Frag einfach kurz nach, mit welchem Kilometerstand das Auto verkauft wurde. Das reicht meist schon vollkommen aus, um eine Manipulation ausfindig zu machen. Unter Umständen findest du im Serviceheft auch weitere Vorbesitzer und gegebenenfalls bieten sich mehrere Gespräche für Nachforschungen an. Allerdings kannst du nie ganz ausschließen, dass auch einer der Vorbesitzer einem Tachobetrug zum Opfer gefallen oder gar selbst ein Betrüger ist. Das macht ein gesundes Maß an Skepsis umso wichtiger.

Den Kilometerstand prüfen anhand der Fahrgestellnummer

In einigen Fällen kommt es vor, dass es sich beim Gebrauchten gar nicht um das Fahrzeug handelt, das dir präsentiert wird: Es kann gut sein, dass du den Kilometerstand eines anderen Autos gezeigt bekommst. Du solltest daher unbedingt einen Blick auf die Fahrgestellnummer in der Zulassungsbescheinigung Teil I werfen. Außerdem bietet es sich an, die Reaktionen des Verkäufers bei Nachfragen zu beobachten. Sollte dieser abweisend reagieren, ist das ein klares Indiz dafür, dass etwas faul ist und du dich für einen anderen Gebrauchten entscheiden solltest.

Tachomanipulation und Kilometerstand

Sich beim Kilometerstand des Gebrauchtwagens an Statistiken orientieren

Natürlich treffen Statistiken nicht immer zu, aber trotzdem sind sie eine gute Orientierungsgrundlage. Du kannst die Laufleistung des Autos schließlich leicht anhand von Statistiken bewerten. Als Beispiel: Sollte das Fahrzeug drei Jahre alt sein und nicht mindestens 30.000 Kilometer auf dem Tacho haben, ist höchstwahrscheinliche etwas falsch. Ein solcher Fall ist schließlich sehr unwahrscheinlich. So oder so sind Statistiken äußerst hilfreich, um potenzielle Probleme aufzudecken. Das trifft insbesondere dann zu, wenn du bereit bist, näher nachzufragen.

Wie ist die Rechtslage bei manipulierten Kilometerständen?

Obwohl es Manipulationen des Kilometerstands schon seit langer Zeit gibt, wurde das Problem erst im Jahr 2005 ins Gesetz aufgenommen. Seitdem sind in § 22 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) alle Strafen für „Missbrauch von Wegstreckenzählern und Geschwindigkeitsbegrenzern“ geregelt. Das Strafmaß beläuft sich aktuell auf Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Dabei machen sich auch Verkäufer strafbar, die über den manipulierten Kilometerstand des Autos Bescheid wissen, aber potenzielle Käufer nur bei Nachfrage darüber informieren. Es handelt sich schließlich auch in solchen Fällen um betrügerische Täuschung. Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass die Höchststrafen nicht allzu hoch sind. Das dürfte ein weiterer Grund für falsche Kilometerstände bei Gebrauchtwagen sein. Du solltest daher immer ein wachsames Auge haben.

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