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Bremsbeläge-Verschleißgrenze: Wie lange halten sie wirklich?
Bremsbeläge sind Verschleißteile und müssen in bestimmten, von den Herstellern festgelegten, Intervallen ausgetauscht werden. Aufgrund stark variierendem Fahrverhalten, Witterungsbedingungen und Straßenbedingungen ist es nicht leicht, das Intervall nach gefahrenen Kilometern zu bestimmen. Ein viel genaueres Intervall ist daher die Dicke des Restbelags, denn sie ist eine klare, messbare Größe für den Verschleiß von Bremsbelag.
Verschleißgrenze der Bremsbeläge: Mindestdicke
Die Verschleißgrenze der Bremsbeläge verschiedener Hersteller bei Scheibenbremsen ist eine Restdicke von zwei bis drei Millimetern, bei Trommelbremsen liegt sie bei einem Millimeter. Dennoch sollte man diese Mindestwerte nicht ausreizen, denn Bremsversagen aufgrund verschlissener Bremsbeläge kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Die regelmäßige Wartung und Inspektion der Beläge ist für die Sicherheit aller am Straßenverkehr beteiligten Personen ein absolutes Muss, und hilft dabei einen frühzeitigen Verschleiß rechtzeitig zu bestimmen.
Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC
BOSCH Bremsbeläge
Low-Metallic, mit akustischer Verschleißwarnung
ATE Bremsbeläge
für Verschleißwarnanzeige vorbereitet, exkl. Verschleißwarnkontakt
BREMBO Bremsbeläge
hinten
BREMBO Bremsbeläge
inkl. Verschleißwarnkontakt
BOSCH Bremsbeläge
Low-Metallic, mit akustischer Verschleißwarnung
Dicke der Bremsbeläge: Wieviel km kann ich noch fahren?
In der folgenden Übersichtstabelle präsentieren wir die ungefähren Kilometerangaben, die man mit einer bestimmten Restdicke der Beläge noch fahren kann. Die Mindestdicke der Bremsbeläge ist nicht aufgeführt, da man die Beläge austauschen sollte, wenn sie die Mindestwerte erreicht haben.
Dicke der Bremsbeläge (in Millimeter) |
Verbleibende Kilometer (Schätzwerte bei normalem Fahrstil) |
10 mm |
100 000–130 000 km |
8 mm |
80 000–110 000 km |
6 mm |
60 000–90 000 km |
4 mm |
40 000–70 000 km |
Bremsbeläge-Lebensdauer: Was bestimmt sie?
Die durchschnittliche Lebensdauer von Bremsbelägen kann man grob mit ungefähr 50 000 km beziffern. Abhängig von dem konkreten Produkt, das verwendet wird, der Materialzusammensetzung, dem Fahrverhalten und den Straßengegebenheiten kann die Lebensdauer zwischen 30 000 und 100 000 km fluktuieren. Außerdem gibt es Unterschiede beim Verschleiß der vorderen und hinteren Bremsbeläge. Die Bremsbeläge an den Rädern der Vorderachse verschleißen bei vielen Fahrzeugen schneller als die an der hinteren Achse.
Bremsbeläge-Verschleißgrenze-Tabelle
Als Verschleißteile sind Bremsbeläge, genauso wie Bremsscheiben, sehr hoher thermischer und mechanischer Belastung ausgesetzt. Der reine Vorgang des Bremsens nutzt die Beläge ab und somit ist es wichtig, die Verschleißgrenze des Bremsbelags im Auge zu behalten. Weitere Faktoren, die den Verschleiß mindern oder begünstigen können, sind zum Beispiel das Gewicht des Fahrzeugs, wie schwer es beladen ist und ob regelmäßig Anhänger gezogen werden. Außerdem haben der Fahrstil und die Straßenbedingungen Einfluss darauf, wie schnell der Bremsbelag abgenutzt wird.
Im Folgenden präsentieren wir eine tabellarische Übersicht auf den Einfluss des Fahrverhaltens auf die Abnutzung von Bremsbelägen.
Fahrstil |
Beschreibung |
Verbleibende Kilometer bis zum Austausch (geschätzt) |
Schonendes Fahrverhalten |
Gleichmäßiges und vorsichtiges Fahren, wenige abrupte Brems- und Beschleunigungsvorgänge. |
120 000–130 000 km |
Normales Fahrverhalten |
Typische Alltagsfahrweise mit gelegentlichen moderaten Bremsvorgängen. |
70 000–100 000 km |
Aggressives Fahrverhalten |
Häufiges schnelles Beschleunigen, hartes Bremsen und Manöver bei hohen Geschwindigkeiten. |
30 000–50 000 km |
Stadtverkehr mit Stop-and-Go |
Häufige Stop-and-Go-Situationen mit regelmäßigen moderaten Bremsvorgängen. |
50 000–80 000 km |
Autobahnfahrten |
Gleichmäßige Fahrten auf ebenen Autobahnstrecken mit wenigen abrupten Bremsvorgängen. |
100 000–130 000 km |
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ATE Bremsbeläge
nicht für Verschleißwarnanzeige vorbereitet, exkl. Verschleißwarnkontakt
ATE Bremsbeläge
inkl. Verschleißwarnkontakt
BOSCH Bremsbeläge
Low-Metallic, mit integriertem Verschleißsensor
BREMBO Bremsbeläge
inkl. Verschleißwarnkontakt
BREMBO Bremsbeläge
inkl. Verschleißwarnkontakt
Bremsbelag-Verschleißanzeige
Heutzutage sind viele Bremsbeläge mit Verschleißanzeigen versehen, die den Fahrer bzw. die Fahrerin genau über die Abnutzung der Bremsbeläge informieren. Diese Anzeigen gibt es in elektronischer Form oder als akustische Version.
Die elektronische Anzeige arbeitet mit einem Draht im Belag, der, wenn der Reibstoff des Bremsbelags abgenutzt ist, mit der Bremsscheibe in Kontakt tritt und einen Stromkreis schließt, der die Warnanzeige aufleuchten lässt.
Die akustische Verschleißanzeige ist mechanisch und wird als Kratzblech auf der Trägerplatte des Belags positioniert. Ist der Bremsbelag verschlissen, wird beim Bremsvorgang Kontakt zwischen dem Kratzblech und der Bremsscheibe hergestellt und man hört ein lautes Quietschen.
Lebensdauer der Bremsscheiben: Wie kann man sie verlängern?
Bremsscheiben haben generell eine längere Lebensdauer als Bremsbeläge. Groben Schätzungen nach halten sie in etwa 100 000 km, bevor sie erneuert werden müssen. Im Gegensatz zu verschlissenen Bremsbelägen, sind die Kosten für einen Austausch der Bremsscheiben höher und es macht Sinn, die folgenden Tipps zu beachten, die die Lebensdauer der Bremsscheiben verlängern können:
- Harte Bremsmanöver vermeiden: Das Fahrzeug ausrollen zu lassen, anstatt mit voller Wucht auf die Bremse zu treten, schont die Bremsscheiben und -beläge.
- Vorausschauend fahren: Durch vorausschauendes Fahren kann man viele unnötige Bremsvorgänge ganz oder teilweise vermeiden.
- Fahrzeuggewicht reduzieren: Unnötige Gegenstände im Fahrzeug erhöhen die Last, die von Bremsscheiben und -belägen abgebremst werden muss. Ein Entrümpeln des Fahrzeugs und das reduzierte Gewicht hat einen positiven Effekt auf die Bremsen.
- Wartungsintervalle einhalten: Hierdurch werden kleinere Probleme schnell erkannt und gelöst. Dies vermeidet potentiell teurere Folgeschäden.
Bremsbeläge-Verschleißgrenze FAQ
Wie lange dauert es, bis 4-5 mm dicke Bremsbeläge abgenutzt sind?
Abhängig vom Fahrstil und den Fahrbahnbedingungen kann es zwischen 50 000 und 80 000 km dauern, bis Bremsbeläge dieser Restdicke komplett abgenutzt sind.
Was passiert, wenn die Bremsbelag-Verschleißgrenze erreicht ist?
Sind die Bremsbeläge mit einer Verschleißanzeige ausgestattet, hört man bei einer akustischen Variante der Anzeige ein lautes Quietschgeräusch, welches die Person hinter dem Steuer auf einen nötigen Wechsel der Beläge hinweist. Bei elektronischen Verschleißanzeigen leuchtet eine Warneinrichtung.
Wie viel kostet es, Bremsbeläge und Scheiben zu wechseln?
Ein Wechsel der Bremsbeläge einer Achse kostet im Normalfall je nach Fahrzeugmodell zwischen 150 € und 500 €. Möchte man gleichzeitig auch die Bremsscheiben auswechseln, kann man mit Kosten zwischen 400 € und 1900 € rechnen. Bei Premium-Fahrzeugen, wie z.B. einem Porsche, können die Kosten für den Austausch noch viel höher sein.
Ist der Zustand der Bremsbeläge relevant bei einer Hauptuntersuchung?
Das Prüfen der Einhaltung von Verschleißgrenzen ist Teil einer jeden Hauptuntersuchung durch den TÜV. Ein Bestehen der Hauptuntersuchung kann nur dann erfolgen, wenn etwaige Mängel durch Nichteinhaltung der Grenzen behoben sind.
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