Inhaltsverzeichnis
Motoröl für Ihr Motorrad – welches sollten Sie wählen?
Auch wenn Ihr Motorrad auch durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird, sollten Sie kein PKW-Motoröl verwenden. Warum dies der Fall ist und was Sie sonst noch beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Was bestimmt die Wahl des richtigen Motoröls für Motorräder?
Früher oder später werden Sie sich als Besitzer eines „heißen Ofens“ zwangsläufig fragen, welches Motoröl für Ihr Motorrad geeignet ist. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal sollten Sie wissen, wie Ihr Motor aufgebaut ist. So gibt es sowohl Modelle mit Wälzlagern als auch Varianten mit so genannten Gleitlagern. Darüber hinaus sollten Sie auch herausfinden, ob es einen wechselbaren Motorrad Ölfilter im Hauptstrom des Motoröls gibt. Zusätzlich ist es auch wichtig, ob nur der Motor selbst oder aber auch das Getriebe durch dieses Öl geschmiert wird, bzw. geschmiert werden soll. Zusätzliche Abweichungen gibt es, wenn Sie planen, Ihren Motor zu zerlegen und alle Einzelteile desselben gründlich zu reinigen.
Grundsätzlich sollten Sie auch darauf achten, welche Öle bisher in Ihrem Motor verwendet wurden. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen. So sollten Sie in den meisten Fällen besser Abstand von so genannten Superleichtlaufölen nehmen und generell möglichst keine Öle mit deutlich höherer Leistung einsetzen. Handelt es sich bei Ihrem Motorrad um ein Exemplar mit Motorrad Ölfilter im Hauptölstrom, welches über Gleitlager verfügt und bei dem der Motor relativ sauber ist, so eignen sich viele moderne Motoröle.
Im Gegensatz dazu müssen Sie bei einem Gleitlagermotor ohne wechselbaren Ölfilter auf jegliche Zusätze zur Motorreinigung im Öl verzichten. Diese würden Schmutz lösen und diesen zum nicht wechselbaren Ölfilter transportieren, wodurch diese unwiderruflich verstopfen würde. In einem solchen Fall empfehlen sich HD-Mehrbereichsöle, insbesondere wenn diese den Zusatz „Heavy Duty“ tragen. Verfügt Ihr Motorrad über Wälzlager und hat keinen wechselbaren Ölfilter, so sind hingegen so genannte Einbereichsöle die beste Wahl, denn die Mehrbereichsöle enthalten in der Regel bestimmte Polymere, welche inkompatibel mit den Wälzlagern sind. Auch bei diesen Motoren sollten Sie auf reinige Eigenschaften (so genannte Detergenzien) des Motoröls besser verzichten.
Mineralische und synthetische Motorradmotoröle und weitere Hinweise
Mineralöle sind grundsätzlich weniger verschleißresistent im Vergleich zu teilsynthetischen oder gar vollsynthetischen Motorölen. Das gilt nicht nur Zweiradmotoren, sondern auch im PKW-Bereich. Darüber hinaus gelten jedoch andere Spezifikationen für die Maschinen, sodass Sie keinesfalls ein PKW-Motoröl für Ihr Motorrad einsetzen sollten. Sind die synthetischen Öle hochwertig, so überzeugen sie insbesondere mit einem sehr guten Schmierfilm, der noch dazu deutlich stabiler ist, eine langsamere Alterung sowie einen verbesserten Viskositätsindex. Daher sind solche Motoröle auch für alte Motoren zu bevorzugen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn diese auch die entsprechenden Spezifikationen erfüllen, keine „verbotenen“ Zusätze enthalten und auch sonst für Ihre Fahrzeug vollumfänglich geeignet sind. Auf Additive ist insbesondere zu verzichten, um Beschädigungen von Lagern und Dichtungen zu vermeiden.
So genannte Super-Leichtlauföle, insbesondere, wenn sie eine verringerte HTHS-Viskosität zeigen, eignen sich weder für Wälzlagermotoren noch für Motorräder, bei denen Getriebe und Motor gemeinsam geschmiert werden. Auch außerhalb dieser Verbote dürfen sie immer nur dann verwendet werden, wenn der Fahrzeughersteller dies erlaubt. Ansonsten kann es leicht zu schweren Motorschäden kommen. Insbesondere bei den Fahrzeugen mit einer gemeinsamen Ölversorgung, sollten Spezialöle zum Einsatz kommen, welche die Spezifikationen JASO MA bzw. JASO MB erfüllen und einen erhöhten Kupplungsreibwert sowie eine größere HTHS-Viskosität als 3,5 mPa*s zeigen.
Der Wechsel des Motorradmotoröls und was passiert bei zu viel Motoröl mit dem Motorrad?
Manchmal taucht die Frage auf, was eigentlich geschieht, wenn Sie Ihrem Motorradmotor zu viel Motoröl gönnen. Sollte zu viel Motoröl vorhanden sein, so beeinträchtigt dies insbesondere die Funktion der Ölpumpe, welche ja auf eine bestimmte Ölmenge ausgelegt ist. Dadurch verschlechtert sich die Schmierung und auch die Motortemperatur klettert stark. Damit steigt auch der Motoröldruck, was wiederum durch die Kurbelgehäuseentlüftung verhindert werden soll. Diese versucht nun den Druck zu vermindern, jedoch wird durch die übermäßige Ölmenge nicht nur Luft, sondern auch Öl nach außen abgegeben. Da diese Luft normalerweise zur Ansaugkammer geführt wird, wird dort nun auch Öl angesaugt und mit in die Brennkammern eingebracht. Das führt, spätestens wenn der entsprechende Luftfilter Öl durchgelassen hat, auch zu Rauch aus dem Auspuff.
Und wie oft sollten Sie das Motoröl bei Ihrem Motorrad wechseln? Es gibt einige Einflussfaktoren auf die Notwendigkeit eines Ölwechsels. Dazu gehören die Nutzungsbedingungen, aber natürlich auch die Vorgaben des Herstellers. Deshalb sollten Sie sich in erster Linie beispielsweise an die Vorgaben Einfüllen von neuem Motoröls in Honda Motorrads halten, damit es zu keinen Schäden kommt. Im Gegensatz zu einem PKW sind die Wechselintervalle jedoch in der Regel deutlich kürzer. So sollten Sie spätestens alles halbe Jahr das Motoröl erneuern; ansonsten gibt es in der Regel ein Ölwechselintervall von etwa 3.000 bis 6.000 Kilometern. Darüber hinaus sollten Sie natürlich auch stets ein geeignetes bzw. zugelassenes Motorradmotoröl verwenden.
Fazit
Bei der Wahl des richtigen Motoröls für Ihr Motorrad sollten Sie sich grundsätzlich an die Herstellervorgaben halten, damit die Lebensdauer und Leistung Ihres Motors optimiert wird. Beachten Sie dabei unbedingt die spezifischen Anforderungen Ihres Zweirads in Bezug auf die geeignete Viskosität sowie die Art des Motoröls. Noch dazu sind regelmäßige Ölwechsel gemäß den Herstellerempfehlungen besonders wichtig für eine lange Lebensdauer Ihres Motorrads.
TOP-Produkte zum Thema: