Was passiert wenn der Ladedrucksensor defekt ist
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Moderne Fahrzeuge besitzen eine komplexe Motorsteuerung. Das setzt eine Ermittlung und Verarbeitung von Motordaten in Echtzeit voraus. Von Bedeutung für die Steuerung ist auch der Luftdruck im Ansaugrohr. Dieser wird anhand eines Drucksensors bestimmt.
Ladedruck
Bei Turbomotoren wird von Ladedruck gesprochen. Dieser Druck definiert sich als Differenz zwischen dem Atmosphärendruck und dem Luftdruck im Saugrohr. Er wird nach dem Turbolader und vor dem Motor am Ansaugrohr gemessen.
Die Nutzung eines Turbolader im Auto ermöglicht eine Erhöhung des Drucks im Saugrohr. Mit der Druckerhöhung steigt die dem Motor zugeführte Luftmasse und dadurch wiederum die effektive Motorleistung. Die Aufladung spielt auch eine Rolle bei der Reduktion von Abgasemissionen.
Funktion von Ladedrucksensoren bzw. MAP-Sensoren
Der Ladedruck kann in Echtzeit mit einem sogenannten Ladedrucksensor im Auto (engl. Turbo MAP sensor) bestimmt werden. Typischerweise wird damit ein Messbereich zwischen 0,5 und 2,5 bar abgedeckt. Der ermittelte Absolutdruck dient als Steuergröße und ermöglicht in Kombination mit dem Wert der Lufttemperatur eine Berechnung der Luftmasse. Ein Steuergerät verwendet den Wert, um die Verbrennung zu optimieren und den Abgasturbolader mit verstellbarer Turbinengeometrie zu steuern.
Normaldrucksensoren, zu denen auch der Ladedrucksensor zählt, greifen entweder auf das piezoresistive oder das kapazitive Messprinzip zurück. Die Druckänderungen im Saugrohr werden in elektrische Signale umgewandelt.
Piezoresistive Messzellen besitzen eine Membran mit Piezowiderständen. Die Widerstände dehnen bzw. ziehen sich zusammen in Abhängigkeit der Luftdruckänderungen. Diese mechanischen Bewegungen äußern sich in einer Variation des elektrischen Widerstands und sind messbar.
Beim kapazitiven Messprinzip erfolgt die Bestimmung des Luftdruckes anhand von Druckzellen, die Kondensatoren ähneln. Auftretende Änderungen des Saugrohrdrucks beeinflussen die Abstände zwischen den Kondensatorflächen und führen deshalb zu Kapazitätsschwankungen. Diese Schwankungen sind messbar.
Ladedrucksensordefekt: Symptome und Ursachen
Ladedrucksensoren unterliegen keinem besonders hohen Verschleiß. Trotzdem kommt es vor, dass Rückstände, wie z. B. Ölablagerungen, die Flächen des Sensors bedecken und seine Funktion beeinträchtigen. Außerdem sind mechanische Schäden oder Korrosion an den Kontakten eine mögliche Ursache für eine nachlassende Sensorfunktion.
Die in Echtzeit ermittelten Werte werden u.a. für die Steuerung der Kraftstoffzufuhr und -zündung sowie der Ladedruckregelung verwendet. Die Symptome eines beschädigten oder verschmutzten Sensors hängen demnach meist direkt mit der Leistung des Motors zusammen. Zu den typischen Symptomen zählen deshalb:
- Aufleuchten der Motorkontrollleuchte;
- Meldung im Fehlerspeicher;
- Einbußen hinsichtlich Motorleistung und Beschleunigung;
- Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs;
- Verschlechterung der Abgasemissionen;
- Einschaltung des Notlaufprogramms;
- Ruckeln des Motors;
- Fehlzündungen.
Ladedrucksensor prüfen
Durch das Auslesen des Fehlerspeichers können Hinweise zum Zustand des Sensors gewonnen werden. Wenn die Motorkontrollleuchte angeht, ist dies ein erstes Indiz.
Anhand eines Oszilloskops kann der Signalverlauf des Sensors analysiert werden. Mit einem Voltmeter kann ferner die Spannungsversorgung getestet werden. In Kombination mit einer Pumpe können druckabhängige Spannungsveränderungen am Sensor gemessen werden.
Wo ist der Ladedrucksensor eingebaut?
Allgemein sitzt der Sensor am Ansaugrohr zwischen Turbolader und Motor oder am Ladeluftkühler. Bei Benzinmotoren ist er nach der Drosselklappe eingebaut.
Um den Sensor zu tauschen, müssen vorerst andere Teile des Motorraums entfernt werden, wie z. B. die Motorverkleidung. Danach müssen meist lediglich die Befestigungselemente entfernt und der Sensorstecker getrennt werden.
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