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Motoröl
Allgemeine Beschreibung und Funktionsweise
Motoröl ist ein speziell entwickeltes Schmiermittel für Verbrennungsmotoren, das eine wichtige Rolle für den sicheren und effizienten Betrieb von Kraftfahrzeugen spielt. Es erfüllt mehrere Funktionen im Motor und trägt in hohem Maße zur Lebensdauer und Leistungsfähigkeit des Antriebs bei.
Motoröl übernimmt im Verbrennungsmotor verschiedene Aufgaben, die weit über die reine Schmierung hinausgehen. Seine Hauptfunktion ist die Reibungsminimierung zwischen beweglichen Metallteilen wie Kolben, Kolbenringen, Pleuelstangen, Kurbelwelle und Nockenwelle. Durch die Bildung eines dünnen Schmierfilms verhindert das Öl direkten Metallkontakt und reduziert somit Verschleiß erheblich.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Wärmeabfuhr. Das Öl nimmt Wärme von heißen Motorkomponenten auf und transportiert sie über den Ölkreislauf zur Ölwanne oder zum Ölkühler, wo sie abgegeben wird. Dies ist wichtig für Bauteile wie Kolbenböden und Turbolader.

Die Reinigungsfunktion stellt einen weiteren wesentlichen Aspekt dar. Moderne Motoröle enthalten Detergenzien und Dispergiermittel, die Verbrennungsrückstände, Metallabrieb und andere Verunreinigungen in der Schwebe halten, sodass sie nicht zu Ablagerungen führen. Detergenzien neutralisieren saure Bestandteile aus Verbrennung oder Oxidation. Der Ölfilter entfernt schließlich diese in Suspension gehaltenen Partikel. Zudem hilft Motoröl, durch den Ölfilm zwischen Kolbenringen und Zylinderwand das Entweichen von Verbrennungsgasen zu reduzieren, wodurch die Kompression und die Motorleistung erhalten bleibt.
Rechtliche Besonderheiten auf einen Blick
- Rücknahmepflicht: Händler müssen Altöl kostenlos in der Menge des verkauften neuen Öls zurücknehmen.
- Bußgeldrahmen: Unsachgemäße Entsorgung kann mit bis zu 50 000 € geahndet werden.
- Dokumentationspflicht: Gewerbliche Sammler müssen Altölströme nachweisen.
- Vermischungsverbot: Altöl darf nicht mit anderen Abfällen oder Altölen unterschiedlicher Kategorie vermischt werden.
Typen von Motoröl
Die Klassifizierung von Motorölen erfolgt nach ihrer Herstellungsart, wobei sich drei Hauptkategorien etabliert haben:
Mineralöle
Konventionelle Mineralöle werden direkt aus Erdöl durch Raffinationsprozesse gewonnen. Sie bieten eine kostengünstige Grundversorgung für ältere Fahrzeuge oder Motoren mit geringen Leistungsanforderungen. Mineralöle haben jedoch eine geringere Temperatur- und Oxidationsstabilität und kürzere Wechselintervalle als synthetische Öle.
Teilsynthetische Öle
Semi-synthetische Öle kombinieren mineralische Grundöle mit synthetischen Komponenten im Verhältnis von etwa 70:30. Diese Mischung bietet:
- verbesserte Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen
- höhere Oxidationsstabilität als reine Mineralöle
- ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis
- längere Wechselintervalle
Vollsynthetische Öle
Vollsynthetische Motoröle werden durch chemische Synthese hergestellt und bieten die höchste Leistungsfähigkeit. Sie zeichnen sich aus durch:
- exzellente Tieftemperatur-Eigenschaften
- thermische Stabilität bei hohen Temperaturen
- reduzierte Verdampfungsverluste
- optimalen Schutz bei Extrembedingungen
- längste Wechselintervalle
Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC
MANNOL Motoröl
5W-30, 5l, Teilsynthetiköl
VAG Motoröl
0W-30, 1l
MANNOL Motoröl
10W-40, 4l, Teilsynthetiköl
VAG Motoröl
5W-40, 5l
OPEL GM Motoröl
5W-30, 5l, Synthetiköl
Klassifikationssysteme
Die Klassifizierung von Motorölen erfolgt nach international standardisierten Systemen, die eine eindeutige Identifizierung der Öleigenschaften ermöglichen. Diese Normen definieren sowohl physikalische Eigenschaften wie Viskosität als auch Leistungsanforderungen für verschiedene Motorbauarten und Einsatzbedingungen. Die wichtigsten Klassifikationssysteme ergänzen sich in der Praxis und werden oft gemeinsam verwendet.
SAE-Viskositätsklassen
Das SAE-System (Society of Automotive Engineers) klassifiziert Motoröle nach ihrer Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Die Bezeichnung folgt dem Schema „xW-y“:
- W-Zahl (Winter): Fließverhalten bei –18 °C bis –35 °C
- 0W: bis –35 °C
- 5W: bis –30 °C
- 10W: bis –25 °C
- 15W: bis –20 °C
- Hochtemperatur-Zahl: Viskosität bei 100 °C
- 20, 30, 40, 50, 60 (aufsteigend viskoser)
Je kleiner die Zahl vor dem „W", desto besser das Fließverhalten bei Kälte. Je höher die Zahl nach dem „W", desto viskoser ist das Öl bei Hitze. Sind beide Eigenschaften gegeben, spricht man von Leichtlaufölen.
ACEA-Klassifikation
Die ACEA legt europäische Qualitätsnormen fest:
- A-Klassen: Ottomotoren (A1/B1, A3/B3, A3/B4, A5/B5)
- B-Klassen: Dieselmotoren ohne Partikelfilter
- C-Klassen: Motoren mit Abgasnachbehandlung (C1, C2, C3, C4, C5)
- E-Klassen: Schwere Nutzfahrzeug-Dieselmotoren
API-Klassifikation
Das American Petroleum Institute definiert Leistungskategorien:
- S-Kategorien: Service (Ottomotoren)
- Aktuelle Standards: SN, SP (seit 2020)
- C-Kategorien: Commercial (Dieselmotoren)
- Aktuelle Standards: CK-4, FA-4
Höhere Buchstaben kennzeichnen neuere, fortschrittlichere Spezifikationen mit besseren Schutzeigenschaften und Umweltverträglichkeit.
Das Mischen verschiedener Motorölsorten wird grundsätzlich nicht empfohlen.
Herstellerfreigaben
Zusätzlich zu den oben angegebenen Normen vergeben Fahrzeughersteller eigene Freigaben (z. B. VW 504.00, BMW Longlife-04, Mercedes-Benz MB 229.5). Diese sind oft verbindlich und gewährleisten, dass das Motoröl alle spezifischen Anforderungen des jeweiligen Motors (z. B. Ölverbrauch, Abgasnachbehandlung, Schmierkanäle etc.) erfüllt.

Haltbarkeit und Wechselintervalle
Die Haltbarkeit und der Verbrauch von Motoröl hängen von verschiedenen Faktoren ab und werden stark von den Fahrbedingungen beeinflusst. Stadtverkehr mit häufigen Kalt- und Warmzyklen belastet das Öl mehr als Autobahnfahrten. Kurze Fahrtstrecken sind besonders kritisch, da der Motor nie seine optimale Betriebstemperatur erreicht.
Empfohlene Wechselintervalle variieren je nach Öltyp, Motor und Einsatzbedingungen:
- Mineralöl: 5000–10 000 km oder alle 6–12 Monate
- Teilsynthetisches Öl: 10 000–15 000 km oder alle 12 Monate
- Vollsynthetisches und Longlife-Öl: 15 000–30 000 km oder alle 12–24 Monate
Moderne Fahrzeuge verfügen oft über Serviceintervall-Anzeigen oder Ölsensoren, die Betriebsbedingungen wie Temperatur, Last und Fahrstil berücksichtigen. Diese Systeme können präzisere Wechselzeitpunkte bestimmen als starre Angaben.
Bei Extrembedingungen wie häufigen Kurzstrecken, schwerem Anhängerbetrieb, sportlicher Fahrweise oder starken Klimaeinflüssen können sich die Wechselintervalle um etwa 30–50 % verkürzen.
Mögliche Probleme und Symptome
Ein niedriger Ölstand verursacht auf Dauer erhebliche Schäden am Motor. Der Betrieb mit zu wenig Öl führt zu Mangelschmierung und damit zu erhöhtem Verschleiß. Ölverlust tritt häufig durch undichte Dichtungen, defekte Ölwannen oder poröse Schläuche auf. Ein typisches Symptom sind Ölflecken unter dem Fahrzeug.
Bei einem zu hohen Ölstand kann das Öl aufgeschäumt werden, wodurch der Schmierfilm zusammenbricht. Zudem steigt der Druck im Kurbelgehäuse, was zu Leckagen oder Schäden an Dichtungen führen kann.
Eine Bildung von Ölschlamm im Motor ist ein deutliches Zeichen dafür, dass gealtertes oder verunreinigtes Motoröl verwendet wird. Dies kann zu Blockaden und schwerwiegenden Motorschäden führen.
Eine leuchtende Ölkontrolllampe weist unter anderem auf einen zu niedrigen Ölstand, einen Druckabfall im Ölkreislauf oder eine Störung im Sensorsystem hin.
Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC Verkauft von AUTODOC
VAG Motoröl
0W-30, 5l
MANNOL Motoröl
15W-40, 5l, Mineralöl
MANNOL Motoröl
5W-40, 4l
MANNOL Motoröl
0W-30, 5l
LIQUI MOLY Motoröl
10W-40, 5l, Teilsynthetiköl
Entsorgung und Umweltschutz
Die ordnungsgemäße Entsorgung von Altöl ist wichtig für den Umweltschutz, da bereits ein Liter Altöl bis zu eine Million Liter Trinkwasser verunreinigen kann. In Deutschland und anderen EU-Ländern unterliegen Altöle strengen gesetzlichen Bestimmungen.
Rückgabepflicht und Sammelstellen
- Verkaufsstellen sind gesetzlich zur kostenlosen Rücknahme von Altöl verpflichtet.
- Wertstoffhöfe nehmen Altöl in haushaltsüblichen Mengen an.
- Autowerkstätten und Tankstellen sind Sammelpunkte.
- Ölfilter und ölhaltige Abfälle müssen separat als Sondermüll entsorgt werden.
Wiederverwertung: Ein großer Teil des gesammelten Altöls wird stofflich oder energetisch verwertet. Raffinierte Altöle können als Grundöl weiterverwendet werden.
Die unsachgemäße Entsorgung über Abwasser, Restmüll oder in die Umwelt ist strafbar und wird mit Bußgeldern bis zu 50 000 Euro geahndet. Altöl darf niemals in die Kanalisation oder auf Böden gelangen.
Weiterführende Informationen
Ölsorten
Vergleichstest - 5W40 und 5W30
Herstellerinformationen
Audi - BMW - Citroen - Dacia - Fiat - Ford - Honda - Hyundai - Kia - Mazda - Mercedes -
Nissan - Opel - Peugeot - Porsche - Renault - Seat - Skoda - Smart - Suzuki - Toyota - Volvo -
Wartung
Ölwechsel-Kosten - Farbe des Motoröls - Falsches Öl im Auto - Absaugen von Motoröl - Entfernung von Ölflecken - Benzin im Motoröl - Diesel im Motoröl - Späne im Motoröl - Wasser im Motoröl
Quellen (extern)
Der große Motoröl-Ratgeber (Stand 20. Oktober 2025)
Motoröl – Spezifikationen und Herstellerfreigaben (Stand 20. Oktober 2025)
Altölverordnung i. d. Fassung vom 22. Februar 2012 (Stand 20. Oktober 2025)
Nützliche Videos rund um das Thema: